Titel: Die rote Stadt
Ein historischer Kriminalroman

Schlagworte: 1868 Gründung des Deutschen Zollvereins, im Jahr 1876 geht Reichskanzler Bismarck von einer liberalen Handelspolitik zur Schutzzollpolitik über, 1881 Anschluss Hamburgs an das Deutsche Zollgebiet,

die unabhängige Loge/Gesellschaft Harmonie bietet Juristen einen offenen Gesprächsraum und eine Möglichkeit für inoffizielle persönliche Besprechungen und Empfehlungen,
Enteignungen, Bodenspekulation, Spekulationsobjekte, Bestechung, Mietwucher, verstärkt bei Planung und Bau der Speicherstadt (dort soll importierte, noch unverzollte Ware aufbewahrt werden), "Wohnen und Arbeiten, auch Handelsplatz und Speicherplatz sollen zukünftig einer strikten räumlichen Trennung unterliegen", das Sozialistengesetz, der "Burmester"= ein kartographisches Verzeichnis, in dem alle Warenlager der Stadt nach ihrer baulichen Beschaffenheit aufgelistet sind (wichtig für Feuerversicherungsgesellschaften), Gründung der Freihafen-Lagerhaus-Gesellschaft, Mitglied im Rennverein um des Prestiges willen, Aufzeigen auch der teils armseligen Wohnverhältnisse in Hamburg, ...

In der Buchmitte finden wir über zehn Schwarzweißfotos vom Bau der Speicherstadt und anderen Objekten.
Im Epilog gibt der Autor weitere Erklärungen zum Roman und geschichtlichen Fakten der Zeit zwischen 1880 - und 1900 an.
Anschließend finden wir einen Plan,der das "Beziehungsgeflecht der am Bau der Speicherstadt beteiligten Gremien" aufweist; danach "Die Besetzung der Gremien".
Das Buch endet mit einem Glossar mit meist maritimen Begriffen.

Anm.: Heute (2005) befindet sich in einem Haus der Speicherstadt eine faszinierende Miniatureisenbahn, die gegen Eintritt zu besichtigen ist.

Orte: Hamburg
Namen: Sören Bischop (Jurist und Arzt), sein Vater Hendrik (Commisarius im Ruhestand) und seine Mutter Clara, Sörens Freund Martin Hellwege (Jurist), der Hamburger Bürgermeister Petersen, der Senator Versmann, der Senatssekretär Roeloff, die reichen von Ohlendorffs, Oberingenieur Meyer, mehrere Constabler, ...
Ereignisse: Sören Bischop kehrt nach Beendigung der Studien der Medizin und des Rechts von der Heidelberger Universität zurück nach Hamburg. Seine Mutter und sein Vater, der ehemalige Commisarius, freuen sich sehr über die Heimkehr ihres Sohnes.

Am Tag der der feierlichen Einweihung des Dovenhofes - ein ultramodernen Gebäudes, das als Unterkunft für mehrere Kontore errichtet wurde und mit elektrischem Licht, Telefon und dem ersten Paternoster Europas ausgestattet wurde - findet die Tochter eines der einflussreichsten Hamburger Kaufleute eine Leiche in dem besagten Paternoster.
Dies ist die erste von in kurzer Zeit aufgefundenen drei Leichen, deren Tod nicht naturgegeben zu sein scheint.

Die Bevölkerung reagiert beunruhigt.
Die Hamburger Polizei besitzt keine Kriminalabteilung. Deshalb bitten und beauftragen der Hamburger Bürgermeister Petersen und der Senator Versmann den gerade heimgekehrten, frischgebackenen Juristen und Mediziner Sören Bischop, sich dieser merkwürdigen Todesserie anzunehmen.

Der Tote vom Dovenhof ist schnell identifiziert. Es handelt sich um einen Versicherungsmitarbeiter, der mit der Überprüfung der jeweiligen Risiken für die einzelnen Importeure und Exporteure, die demnächst in die neu errichteten Kontore in der Speicherstadt umziehen werden, beauftragt war. Weiterhin sollte er die Brandeigenschaften verschiedener Materialien prüfen.

Sören Bischop stößt auf wilde Spekulationsgeschäfte im Zusammenhang mit der Hafenerweiterung im Bereich der heutigen Speicherstadt. Mehr durch Zufall stößt er dann aber doch auf die Motive für die verschiedenen Morde. ...
Autor/en: Boris Meyn
Jahr/Jahre: 1886
Verlag: Rowohlt Taschenbuch
ISBN: 3 - 499 - 23407 - 6


Der blaue Tod
Der eiserne Wal
Der Tote im Fleet

Tod im Labyrinth
Totenwall