Titel: Ostpreußische Lebensläufe
Mehrere Biographien von Daheimgebliebenen und Flüchtlingen aus Ostpreußen

Schlagworte: Alexandra wird bei den Johannitern in Königsberg zur Krankenschwester ausgebildet, ist in Rositten lange Zeit auf sich allein gestellt, sie lernt Einstellungen, die Lebensweise und die Bräuche der dortigen Bewohner kennen,
Alexandra bekommt, weil angeschwärzt, Probleme mit den Nazis, ...
der Krieg kommt, Flucht, ...

Kurt Krämer, von Ischdaggen nach Groß Berkel im Weserbergland, weitere Lebensstationen,
das Klassenfoto, der Dorfplan von Ischdaggen, der Vater war ein Deputant, das frühere Dorfleben, das Ostwallehrenzeichen, Flucht, ...
in Ischdaggen wurde viel öfter gesungen - und mit Lust,
mehr Wohlstand - weniger Bedürfnis an Geselligkeit?,
viele Ausländer sind "Schnodderer", der Werdegang der anderen überlebenden Schüler vom Klassenfoto ...

Erdmute Gerollis, die letzte Moorbäuerin von Wabbeln,
preußische Litauer, litauische Preußen, heute Litauen, der memelländisch-litauische Dialekt, wie Erdmute ihr Haus verliert, die Geschwister, der Krieg mit seinen Gräueln, aber auch später die Kriminellen, die in den Westen emigrierte Nachbarin vermisst dort vor allem die innige Frömmigkeit des memelländischen Gottesdienstes, ...

der zufriedene Benno Gritzmacher, seine Tante hatte in Schwarzort an der Nehrung ein koscheres Restaurant, seine Eltern wurden, weil sie Juden waren, von Deutschen oder Litauern umgebracht, ihm brachte die rote Armee im Jahr 1941 Glück, später flieht er aus dem Kinderheim, ...

"Paradiesstraße" Nachtrag zu Lena Grigoleit
Anm.: Liebe Leser! Bevor Sie diesen Buchabschnitt lesen, sollten Sie das Büchlein: "Paradiesstraße" lesen!,
mehr im Buch ...,

Chris ("Schuck") Kujus hat es von Tilsit über Gößnitz und Duisburg (wo sie eine schwere Zeit verlebt) bis nach Kanada "verschlagen", ihre Ausbildung als Buchhalterin und ... in Kanada öffnen ihr die Türen (auch Kanadier haben Vorurteile), die Mutter als Freundin, Berufs- und Privatleben, Kanada ist eine Einwanderungsgesellschaft, ...

Hildchen, Lisbethchen und der Vater in russischer Kriegsgefangenschaft von 1914 - 1920 in Sibirien,
Tagebuchaufzeichnungen der Mädchen zeigen die Erlebnisse auf, Lagerleben, die Wasserweihe, Staunen über die Ausstattung der Dorfschule, es gibt sogar Übersetzungen deutscher Literatur, Raubmord mit sozialem Hintergrund, die Folgen des Friedensvertrages von Brest-Litowsk im Frühjahr 1918, die Rolle des schwedischen Roten Kreuzes, ...

Wolfgang Buddrus, seine Heimat sieht er eher in einem Geschehen, als an einem Ort, sein Elternhaus in Tilsit, Erinnerungen an die Kriegszeit und die Bombenangriffe, Flucht mit dem Zug nach Sachsen, unterbrochen von Überfällen wütender Polen, Ostdeutschland/die DDR wird Wolfgang zur sozialistischen Heimat, Internat in Doberan, Wolfgang lernt den Westen negativ kennen, Funkausbildung, der Kurzwellensprechfunk bietet (verbotene) Kontakte, berufliche Neuausrichtung und Umzug, Wolfgang und die Palästinenser, Herzoperation, Schwierigkeiten mit anderen Mitgliedern der Partei (SED), das Ende der DDR, die Tochter, mögliche Parallelen zwischen Palästinensern und Ostpreußen, ...

Michael Rabinowitz aus Memel, hat bei seiner Feier Bar Mizwa mehr christliche als jüdische Jungen zu Gast, strenge Juden sind ihm fremd, doch ihr Kauderwelsch aus jiddischen, polnischen und russischen Lauten bereiten ihm Vergnügen, Haluzim, jüdische Immigranten, der Wortangriff "Saujud" und die Folgen, Flucht in ein jüdisch-litauisches Schtetl, Michael ist renommierter Sportler, diese Tatsache rettet ihm (zufällig) das Leben, gezwungener Rotarmist, erneute Festnahme, Ostsibirien, Schwerstarbeit, schlechte und gute Erfahrungen, Entlassung, Rückkehr und schlechte Nachrichten, ..., Aufbau einer neuen Existenz inklusive Ehe, Schach kann mehr sein als ein Spiel, ...

die drei Familien Krzensk, Grynowiecki und Daniluk werden sich bei Fernsehaufnahmen mehr oder weniger bewusst, ein ähnliches Schicksal erlitten zu haben,
Vertreibungen schon seit 1939,
eine erweiterte Definition von "Exil",
- wiegen die Verluste den gestiegenen Lebensstandard auf? -

Schwarz-weiß Fotos bringen uns die beschriebenen Hauptpersonen noch näher.
In einem Nachwort begründet die Autorin, wieso sie dieses Buch geschrieben hat.

Orte: Ostpreußen, die Kurische Nehrung, Ducherow, Heidenau bei Dresden (die Zentrale der Johanniter),
Ischdaggen (Lermontowo), Altlinden, Schlappacken, Jodupchen,
Wabbeln, Heydekrug,
Tilsit,
Klaipëda, Kostroma,
Popowen, Grajewo, Krasnojarsk, Gorodok am Jenissej, Nachwolskoe, Petropawlowsk,
Tilsit, Altenbora, Bünkendorf (zwischen Ribnitz und Marlow), Doberan, Glowe auf Rügen, Rostock,
Königswusterhausen,
Plunge, Memel, Taukerlauken, Siauliai,
Memel, Vilnius, Ostsibirien, Tel Aviv,
Mittenwald,
Bremen - Szczytno (Ortelsburg) - Watyniecz (in Wolhynien, sowjetische Ukraine),
das unterfränkische Geroldsgrün, Warzen, Groß Berkel, Alfeld,
Tel Aviv, Würzburg,
Hannover,
Mississauga (in Kanada)
Namen: Alexandra Becker, Hans-Erich Vincke (Alexandras Großneffe), Oberleutnant Becker (Alexandras Ehemann), Pfarrer Bormann (Alexandras Pflegling),
Kurt Krämer, Margot Thies (ehrenamtliche Zeitzeugin, Tochter des Amtmannes Fritz Niklaus), die Lehrer Ignée und Grigull,
Erdmute Gerollis, Pfarrer Moras,
Johannes Bobrowski (versucht den memelländischen Dialekt durch Verschriftlichung zu bewahren, genauso wie Ulla Lachauer in ihrem Büchlein "Paradiesstraße" und in dem vorliegenden Buch),
Christe-Maria ("Schuck") Kujus, ihre Mutter Grete,
Hildegard, Elisabeth und der Vater Johann Sczuka, Ehrentraut Tischer-Diederichs (erkennt den Wert von wahren Fundstücken),
Wolfgang Buddrus, die Mutter, Tochter Franziska,
Michael Rabinowitz, dessen Geschwister Moses, Dora und Frieder, Chaia (Jüdin aus Darbeniai), ...
Ereignisse: Sie lebten in Memel und Tilsit, in Masuren, im Landkreis Gumbinnen oder auf der Kurischen Nehrung. Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs wurden sie in alle Winde zerstreut. Ihre Wege führten nach Deutschland West oder Ost, nach Amerika oder Israel. Einige blieben in der Heimat, manche wurden für Jahre in Stalins Lagern eingesperrt. Behutsam porträtiert Ulla Lachauer ihre Lebenswege - Biografien, in denen sich andere wiederfinden können. Es geht um ostpreußische Kindheiten, um das Trauma der Vertreibung, um die Chancen und Fähigkeiten, in der Fremde ein neues Leben zu beginnen.
(Text dem Buchumschlag entnommen)
Erzeugnisse: "Litauische Geschichten" von Hermann Sudermann
Autor/en: Ulla Lachauer
Jahr/Jahre: 1938 - 1995
Verlag: Rowohlt Taschenbuch
ISBN-13: 978 - 3 - 499 - 22681 - 6
Seitenzahl: 333


Die Brücke von Tilsit
Paradiesstraße
Ritas Leute