Titel: Zwischenbilanz
Eine Jugend in Berlin
Autobiographie

Schlagworte: Carl de Bruyns (Vater) Unstetigkeit und Reiselust,
3. März 1918 Friedensvertrag mit Russland in Brest-Litowsk,
Jenny de Bruyn (Mutter) konvertiert nach ihrer Hochzeit zum Katholizismus,
die Lebenshaltungen von Günter de Bruyns Eltern,
1926 Volksentscheid über die entschädigungslose Fürstenenteignung,
als Katholiken stehen die des Bruyns in Berlin mit ihren Kindern in einer gewissen Abgrenzung zu ihrer protestantischen Umgebung,
Günter schließt sich seinem Bruder Karlheinz an, der in der katholischen Jugendbewegung "Neudeutschland" engagiert ist,
doch Günter bekennt sich als für ein Kollektiv unfähig,
er erlebt Lehrer verschiedener Couleur, liebt die Bücher von Karl-May, nimmt kurze Zeit an Fähnlein-Ausflügen teil und wird in ein Kinderlager bei Ausschwitz verschickt,
ihn binden vertrauensvolle Gefühle an seinen jüdischen Hausarzt,
Rationierung von Lebensmitteln,
de Bruyn charakterisiert einige seiner Lehrkräfte,
1941 Tod des Vaters,
de Bruyn im Sommer 1942 als Erntehelfer in Pommern,
Sehnsucht nach G.,
3. Februar 1943 Ende der Kämpfe um Stalingrad,
viele Deutsche sind zwar patriotisch oder auch nationalistisch, aber nicht national-sozialistisch,
ein Jahr bei der Flak,
Ausbildung zum Panzerfahrer,
mehrfache Verwundung,
Vertreibung aus der Tschechei,
Ende der Kämpfe im Mai 1945,
weiter auf der Flucht über Stationen in Westdeutschland,
Rückkehr nach Berlin,
Beginn der Potsdamer Konferenz der Siegermächte im Cäcilienhof,
schwieriges Überleben, Hamstern,
Diskussionen mit den Stichworten Kollektivismus und Individualismus,
Literaturaustausch mit Freunden, Hölderlin ist oft "dabei",
Junglehrerzeit im Havelland,
katholische Heirat,
Bibliothekarausbildung in Ost-Berlin, ...

De Bruyn beurteilt sich und seine Altersgenossen nach dem Krieg als frühreif und doch bisher als Kinder gehalten.
Er siehr sein Leben - zumindest bis zu diesem Zeitpunkt - ein Stück weit von Angst und Angstträumen bestimmt.

Orte: Russland: Odessa,
Deutschland: Landsberg an der Warthe, Berlin, Britz, Zernsdorf, Klein-Kienitz, das pommersche Barth, Kattowitz, Falkenberg, Wartenberg, das Lazarett von Bad Freienwalde, Mähring (Bayern), ...
Österreich: St. Pölten, Döllersheim (Waldviertel), Alt-Aussee,
Tschechien: Rakovnik (Rakonitz), Pauten, Pobitz, Wilkowitz, Kuttenplan, Hinterkotten
Namen: Carl und Jenny de Bruyn ( die Eltern von Günter de Bruyn), Günter de Bruyn (Autor des Buches),die Brüder Karlheinz und Wolfgang, die Schwester Gisela, Tante Friedel, Dr. Jakoby (der jüdische Hausarzt der Familie), Günters Freund Hannes, mehrere von de Bruyns Lehrkräften, Ilse mit Familie und Freunden (Sozialdemokraten), verschiedene Soldaten und Offiziere mit ihren unterschiedlichen Einstellungen und Verhaltensweisen, ...
Ereignisse: In der vorliegenden Familien- und Entwicklungsgeschichte spiegelt sich zugleich die Geschichte der Zeit wider: von der Weimarer Republik über das Dritte Reich bis in die ersten Jahre der DDR.

Das Buch beginnt mit den Zeilen: "Mit 80 gedenke ich, Bilanz über mein Leben zu ziehen, die Zwischenbilanz, die ich mit sechzig ziehe, soll eine Vorübung sein."
Es beschreibt recht anschaulich, welche Kräfte die Heranwachsenden beeinflussen und auf sie einwirken - und die Desillusion am Ende.

De Bruyn analysiert an vielen Stellen im Buch sein eigenes Denken und Handeln.
Autor/en: Günter de Bruyn
Jahr/Jahre: 1911 - 1950
Verlag: S. Fischer
ISBN: 3 - 10 - 009609 - 6
Seitenzahl: 380