Titel: Zeit des Löwenzahns
Leben zwischen Krieg und Frieden 1944 - 1947
Grundlagenbuch und historischer Roman

Schlagworte: Am Abend des Pfingstsonntags im Jahr 1944 ist der kurze Heimaturlaub von Hans-Erichs Vater zu Ende,
der Kriegsverlauf wird dargestellt anhand:
- eigener Erlebnisse und Meinungen,
- Aussagen Dritter,
- von Zeitungsberichten,
- von Radiomeldungen des Oberkommandos der Wehrmacht,
- von Geschichtsdaten und späteren Analysen

die Gestapo,
der zunehmend schwierigere Alltag,
Kriegsehrendienst, totale Erfassung der Frauen,
Fremdarbeiter,
Fliegeralarm, Bomben,
Luftschutzwart,
"Volksschädlinge",
Judenverfolgung,
Erntehilfe,
das Attentat,
zuletzt beträgt die Mindestarbeitszeit 60 Stunden,
Tauschhandel,
Berberitzensaft zum Würzen, Kochkiste,

Volkssturm,
eine Zeitung ruft zur Denunziation auf,
Hängekommissionen,
die Invasion im Westen, beginnend am 6. Juni 1944,
die Ardennenoffensive,
der Ruhrkessel,

die Konferenzen von Casablanca und Teheran,

die Sowjetoffensive im Osten, beginnend am 22. Juni 1944, Rache in vielfältiger Weise,

die Konferenz von Jalta,

am 1. Mai 1945 wird das deutsche Volk von Hitlers Tod unterrichtet,

ab dem 5. Mai 1945 Waffenruhe im norddeutschen Raum,
am 7. Mai Unterzeichnung der Kapitulationsurkunde in Reims,

die neuen Herren,
der Oberte Alliierte Kontrollrat,

die Konferenz von Potsdam,

der Nürnberger Prozess, die Urteile, Vollstreckung,
die Entnazifizierung,
Anstieg der Geschlechtskrankheiten,
großer Hunger (dazu noch eine Missernte) und starke Kälte, Wohnungsmangel, zumal noch Flüchtlinge und Vertriebene im Westen Deutschlands ankommen,
Deutschland hat gerade die Gebiete verloren, in denen die meisten Nahrungsmittel produziert wurden,
Güter werden bewirtschaftet,
das Gefangenenlager von Rheinberg,
Kinder spielen unter großer Gefahr,
junge Liebe,
langsamer Wiederbeginn des Schulunterrichts,
Schulspeisung,
Hamsterkäufe,
Schwarzmarkt,

neue Länder bilden sich,
die ergebnislose Moskauer Konferenz im April 1947,

der Philosoph Bertrand Russell und der judische Publizist Victor Gollancz rufen in der Zeitung Times dazu auf, das besiegte Deutschland - auch im eigenen Interesse - nicht übermäßig zu drangsalieren und auszuplündern, statt dessen dort beimWiederaufbau zu helfen,
die Generale Robertson und Clay erreichen die Vereinigung der Wirtschaftszonen der Engländer und der US-Amerikaner,
der US-amerikanische Außenminister Marschall hält an der Universität von Harvard eine folgenreiche Rede, in der er zur Untertützung Europas, auch Deutschlands, aufruft, ...

Das Buch hat ein stark gegliedertes Inhaltsverzeichnis.

Anm.: Auf den Seiten 327 und 328 ist von Partisanen die Rede. Diese hat es aber nicht nur wie hier beschrieben, in Serbien gegeben, sondern besonders auch in Polen und Frankreich.
Serben, Polen und Russen, also Slawen, wurden nach der nationalsozialistischen Ideologie als "Nichtarier" oft als Unterwertige behandelt, in Serbien nicht nur von Deutschen, sondern auch von Teilen der mit ihnen kämpfenden kroatischen Ustascha-Soldaten.

Orte: Eine nicht genannte kleinere Stadt im Westen Deutschlands, Kassel, Hannover, eine nicht genannte norddeutsche Großstadt (wahrscheinlich Hamburg), eine deutsche Insel in der Nordsee, ...
Namen: Der Großvater, Karlchen (der jüngste Sohn des Großvaters), der Vater Johannes (Eisenbahner, zur Zeit in der Bahnverwaltung des Generalgouvernements im besetzten Polen tätig), die Mutter, der Sohn Hans-Erich Beuler (Mitglied der HJ, die Leit- und Identifikationsfigur im Roman), Onkel Werner (beinamputierter ehemaliger Offizier), dessen Frau Rafaela, Tante Monika und ihr Mann Helmut (Artillerist an der Westfront, zuletzt auf dem Balkan), Frau Bienkes und ihre drei Töchter, (Frau Brief mit Sohn und Tochter, aus Breslau geflüchtet), Hermann Hoppe (Hans-Erichs Freund), Anna (Hans-Erichs große Liebe), der englische Sergeant George Baynes, ...
Ereignisse: Hans-Erich Beuler und seine Familie stehen im Mittelpunkt des Geschehens.
Sie fliehen vor Bombenangriffen aus der norddeutschen Großstadt zu Großvater in eine westdeutsche Kleinstadt.

Doch auch dieses Städtchen wird später bombardiert.
Die vorübergehende Flucht in ein nahegelegenes Dorf bringt kurzzeitig einige Erleichterungen.

Nach Kriegsende ist die Notzeit noch lange nicht vorbei. Das Überleben wird noch schwieriger, weil Flüchtlinge und Vertriebene die Bevölkerungszahl stark anwachsen lassen. Der Großvater, im Krieg immer eine körperliche und seelische Stütze, verliert seine Kraft.
Zum Glück kann Hans-Erichs Vater als Lokführer oftmals Kohlen ergattern.
Und auch in dieser schweren Zeit pflegt Hans-Erich Freundschaften und erlebt seine erste große Jugendliebe. ....
Autor/en: Günter Böddeker
Jahr/Jahre: 1944 - 1947
Verlag: Lübbe (1984)
ISBN: 3 - 7857 - 0380 - 5
Seitenzahl: 379


Die Flüchtlinge