Titel: Weltuntergang
Jüdisches Leben und Sterben im Ersten Weltkrieg
Jüdisches Museum Wien

Schlagworte: Diese Publikation erscheint anlässlich der gleichnamigen Ausstellung im Jüdischen Museum Wien,
1. April bis 14. September 2014

Die Ausstellung entstand nach einer Idee
von Danielle Spera

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs erfolgt für viele Länder und damit für viele Menschen, eine große Zensur,
Das Miteinander, zumindest das Nebeneinander von Menschen unterschiedlichen Herkommens, unterschiedlicher Lebensweise und unterschiedlichen Glaubens findet oft ein Ende,
der Zusammenbruch des Zarenreichs und der Untergang des Wilhelminischen Deutschland erschüttern die jüdische Gesellschaft in ihren Grundfesten (S. 16),
nach der Friedenskonferenz in St. Germain gibt es das Reich der Habsburger nicht mehr (S. 7),
etwa 300 000 Juden haben aus Überzeugung für die Habsburgermonarchie gekämpft und gehofft, im Krieg gegen das russische Zarenreich, die dort lebenden Juden vor der Verfolgung schützen zu können,
im Osten werden im Krieg Juden umgebracht, sehr viele vertrieben (auch S. 13),
im Habsburgerreich gewinnen antijüdische Strömungen an Einfluss,
im Ersten Weltkrieg gab es jüdische Soldaten in allen Armeen (S. 14/15),
im Kriegsverlauf wurden viele Juden desillusioniert und haben sich auf die Suche nach einer neuen Identität aufgemacht,
Bildung von jüdischen Nationalräten (S. 17),
Überlebenshilfe für zahlreiche Ostjuden kommt von amerikanischen Juden,
die jüdischen Flüchtlinge stellen keine homogene Bevölkerungsgruppe dar (S. 22/23),
in der jüdischen Gesellschaft sind die Zionisten die mit Abstand dynamischsten Akteure (S. 24),
wie sich der Schriftsteller Arthur Schnitzler im Streitgespräch mit zionistischen Freunden selbst definiert (S. 25),
"Krieg" in der jüdischen Religion,
Pflichtkrieg versus Wahlkrieg,
das Wiener Judentum,
1860 wird Juden in Wien erstmals Landbesitz gestattet,
1867 erhält Österreich eine liberale Verfassung,
unter den Reserveoffizieren gibt es auch mehrere Juden (S. 48),
es gibt Juden im Generalsrang,
Zionismus und jüdischer Nationalismus in Wien und Galizien,
in Österreich wurden die Juden schon ab 1788 zum Militär einberufen (S. 46),
BJF = Bund Jüdischer Frontsoldaten,
vom späten 18. Jahrhundert bis ins 20. Jahrhundert gehört zu den Kernüberzeugungen der Judengegner, dass die Juden für den Militärdienst untauglich seien,
Juden setzen sich in Preußen in Petitionen dafür ein, Militärdienst leisten zu dürfen,
Judenzählung (S. 59),
judenfeindliche Postkarten
muslimische Soldaten in der k. u. k. Armee (S. 97),
Auszeichnungen und patriotische Abzeichen im Ersten Weltkrieg (S. 105),
das Schicksal der jüdischen Schutzgemeinde in Palästina (ab S. 110),
jüdische Soldaten in den britischen und osmanischen Streitkräften in Palästina und Syrien im Ersten Weltkrieg,
jüdische Frauen im Krieg (ab S. 159),
nach Kriegsende,
die Israelitische Kultusgemeinde und der Jüdische Nationalrat (ab S. 149),
...,
Lebenswege österreichischer jüdischer Soldaten vom Ersten Weltkrieg bis zur Gründung Israels (ab S. 211)

Biografien,
Anhang

Orte: Wien, Galizien, die Bukowina, Palästina, ...
Namen: Kaiser Franz Joseph, Kronprinz Rudolf, Georg von Schönerer (Wegbereiter des Nationalsozialismus), Otto Weininger (Philosoph, Jude, wird Protestant, später extrem gegen Juden und gegen Frauen), Lord Balfour, Herbert Samuel (erster Oberkommissar der britischen Mandatsmacht in Palästina), ...
Ereignisse: Voller Begeisterung und Patriotismus zogen an die 300.000 jüdische Soldaten für Kaiser und Vaterland in den Krieg.
Dieser aber überrollte ihre Häuser und Synagogen in Galizien und brachte ihnen Ermordung und Vertreibung.

Damit einher ging der Zusammenbruch der alten Systeme, allen voran der Donaumonarchie und des zaristischen Russlands.
Dies führte zur Entstehung neuer Nationalstaaten und radikalisierter politischer Strömungen, die Ausgrenzung vor allem für die jüdische Bevölkerung zur Folge hatten.

Als Gegenreaktion orientierte sich die junge Generation an Sozialismus und Zionismus.

Dieses Buch mit etwa 500 Abbildungen thematisiert die gewaltigen Umbrüche jener Zeit: die besondere Loyalitätt österreichischer Juden zum Kaiser, die Kriegsschauplätze in Osteuropa und im Heiligen Land, die Veränderungen in der Wiener jüdischen Gemeinde, den Antisemitismus gegen Soldaten und die Arbeit der Feldrabbiner, Phänomene der Nachkriegszeit wie Revolution und Pazifismus sowie den Bund Jüdischer Frontsoldaten in den 1930er-Jahren.

Hinzu kommen Biografien einzelner Persönlichkeiten.
Erzeugnisse: Moritz Frühling veröffentlicht eine Reihe von Schriften über den "jüdischen Beitrag" zum Krieg, Dr. Victor Adler gründete die sozialistische Wochenschrift "Gleichheit" 1886 und die "Arbeiter-Zeitung" 1889, ...
Autor/en: Herausgeber: Marcus G. Patka
Jahr/Jahre: 1914 - 1948
Verlag: styria premium
ISBN-13: 978 - 3 - 222 - 13434 - 0
Seitenzahl: 255