Titel: Thomas Müntzer
Roman mit großem Grundlagenanteil

Schlagworte: Jan Hus und die Hussiten quasi als Vorläufer des Theologen Thomas Müntzer und des Augustinermönchs Martin Luther und den Reformisten, Acht und Bann als Strafmaßnahmen des Papstes, die katholische Kirche stellt geistliche über weltliche Macht, die kirchentreuen Mönche der Dominikaner und Franziskaner, die Sekte der Storchianer (lehnt u.a. Priester ab), Entwicklung von Manufakturen - Abstieg des Handwerks, Kleiderordnung, 18-stündige Schicht im Silberbergwerk, Jungen als Treckejungen für Schlepphunte, Luther gegen: Zins, Wucher, die Monopolia und die Beichte, sowie gegen das Zölibat der katholischen Kirche, Tod durch Rädern, Luthers Rechtfertigung vor dem Reichstag in Worms, in Wittenberg werden der Kirche durch Gesetz. Pfründe entzogen, Bilder in Kirchen werden zerstört, am 4. April 1523 die erste Messe in deutscher Sprache in Allstedt, Bauernaufstand, ..

Orte: Kursachsen, die Universitätsstadt Wittenberg, Leipzig, die reiche Stadt Zwickau (Silber, Tuch, Getreide), das Zisterzienserinnenkloster Beuditz bei Weißenfels, Böhmen, Prag, Allstedt, Mühlhausen, Frankenhausen, Heldrungen
Namen: Thomas Müntzer, Martin Luther, Professor Bodenstein (genannt Karlstadt, Luthers Gönner und Doktorvater), Kurfürst Friedrich von Sachsen (Unterstützer Luthers), Philipp Melanchton und der Student M.Th. Stübner (Mitstreiter Luthers),
der Herzog von Dresden (Friedrichs Vetter Georg, Anhänger der "offiziellen" Kirche), der päpstlische Nuntius Aleander, die Nonne Ursula, Müntzers spätere Frau Ottilie,
der Bergherr (Lutherfreund und Stadtvogt von Zwickau) Mühlpfordt, der gelehrte Lutherfeund Egranus, der Bergmann Rodemann, der Tuchmacher Storch (Sektenführer), der Prager Jurist und Kanzler Dr. Sobek, ...

Ereignisse: Der Autor schildert uns in anschaulicher Weise den Lebensweg von Thomas Müntzer als reformwilligen Theologen und Bauernführer.

Er schilt Pfaffen und Mönche und zeigt sich feindlich gegen die römische Kirchenführung.
Eine Zeit lang geht er den gleichen Weg mit dem Reformator Martin Luther und Anderen. Das Zusammentreffen mit dem jungen, visionär veranlagten Zwickauer Tuchmacher, dem Sektenführer Nikolaus Storch, stärkt ihn in seinem spirituellen Denken. Er meint, es rede Gottes Geist noch heute unmittelbar zum Menschen durch innere Erleuchtung und lasse sich nicht durch den Buchstaben einfangen. Wer sich auf den bloßen Buchstaben (die Bibel) verlasse, sei den Schriftgelehrten gleichzusetzen, die Jesus bekämpft hat.

Wie Storch möchte Müntzer auch die miserable soziale Lage der unteren Bevölkerungsschichten verbessern.

Sein Denken äußert Müntzer 1521 im "Prager Manifest".
Am 4. April 1523 hält er die erste Messe in deutscher Sprache in Allstedt.

Als ein Führer beim Bauernaufstand wird Müntzer 1525 bei Frankenhausen von den Söldnern der benachbarten Fürsten geschlagen, gefangen genommen, gefoltert und später enthauptet.

In der Einschätzung von Müntzers Denken und Handeln gehen auch heute noch die Meinungen auseinander..

Erzeugnisse: Bekannte Schriften Müntzers: "Prager Manifest", "Fürstenpredigt".
Bekannte Schriften Luthers: "Von der Freiheit eines Christenmenschen", " An den christlichen Adel deutscher Nation", "Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche"
Autor/en: Hans Pfeiffer
Jahr/Jahre: 1519 - 1525
Verlag: Neues Leben, 1975
ISBN: - ohne -


Scharnhorst