Schlagworte: Menschen, die sich gegen Hass und Not gewandt haben:
Henry Dunant: Er wird 1828 in Genf geboren. Die Eltern widmen der Wohltätigkeit
Zeit und ein Teil ihres Vermögens. Im Alter von sechzehn, siebzehn
Jahren liest Henry Gefangenen aus der Bibel vor. Er nimmt lebhaften Anteil
an der Gründung des Christlichen Vereins Junger Männer. Henry
befindet sich im Juni 1859 nahe Solferino, wo sich Italiener und Österreicher
in einer grausigen Schlacht bekämpfen. Nach der Schlacht sieht er
das Elend der Verwundeten, der Sterbenden, hilft und findet nach und nach
weitere Hilfe.
Er schreibt 1862 das kleine Buch" Eine Erinnerung an Solferino".
Henry kommt auf die Idee, gleichartige Vereine in allen Nationen zu gründen,
die schon in Friedenszeiten Männer und Frauen zur Pflege von Verwundeten
schulen und Materialien zur Verfügung stellen. ...
Alfred Nobel: Er wird 1833 als dritter Sohn des schwedischen Mechanicus
Immanuel Nobel geboren, eignet sich sein Wissen ohne Schule an, wobei
ihn eher technisches als geschäftliches Talent auszeichnet. Ihm gelingt
die Erfindung einer kontrollierten Initialzündung von Nitroglyzerin,
und er meldet diese zum Patent an. Er baut mit finanzieller Unterstützung
eine Sprengölfabrik in Helenenborg, die später explodiert, wobei
Emil, der jüngste Bruder Alfreds, tödlich verletzt wird. Nobel
baut 1865 eine Fabrik in Krümmel bei Hamburg. Im Jahr 1867 erfindet
Alfred Nobel einen neuen Sprengstoff: das Dynamit, für das die Nachfrage
im zivilen wie im militärischen Bereich sehr groß ist. Nobel
verdient ein Millionenvermögen, und mit 62 Jahren legt er sein Testament
nieder. ...
Bertha von Suttner (geb.: von Kinsky): Bertha wird am 9. Juni 1843 in
Prag als Tochter eines hohen k. u. k. Offiziers geboren. Sie wird das
"Komtesserl" genannt und wächst unter der Obhut von Mutter
und Tante auf. Da der Vater bald stirbt, befallen Geldsorgen die verbleibende
Familie, die nun in Brünn wohnt. Trotz Geldsorgen kann Bertha Englisch,
Französisch und Italienisch lernen.
Verlobungen, die weniger auf Zuneigung, als auf Geldnot gründen,
gehen in die Brüche. Bertha wird Erzieherin auf Schloss Harmannsdorf
bei Wien, wo sie die vier Töchter des Barons von Suttner in Sprachen
und Musik unterrichtet. Beim Gesang gesellt sich Arthur Gundaccar, ein
Sohn der Suttners, häufig hinzu. Bertha und Arthur kommen sich näher.
Als die Baronin dahinter kommt, muss Bertha gehen. Sie hört von einem
Sekretärinnenposten in Paris und bewirbt sich. Dies ist bei Alfred
Nobel, dem Hersteller von Dynamit. Doch Bertha zieht es nach nur wenigen
Tagen zurück zu ihrem Geliebten. ...
Bertha setzt sich zunehmend für eine Friedensbewegung ein und schreibt
u.a. das Buch "Die Waffen nieder". Sie gründet mit ihrem
treuesten Mitarbeiter, dem Wiener Rechtsanwalt Dr. Alfred Hermann Fried,
die "Österreichische Friedensgesellschaft", deren Präsidentin
die Baronin bis zu ihrem Tode bleibt. ...
Elsa Brandström: Die Tochter eines schwedischen Diplomaten wird durch
ihren aufopfernden und couragierten persönlichen Einsatz für
viele deutsche Soldaten in russischer Gefangenschaft zum Engel von Sibirien,
...
Mohandas (Mahatma) Gandhi: Der Sohn privilegierter Inder erhält eine
Juristenausbildung, die er in Großbritannien abschließt. Er
setzt sich in Südafrika und in Indien für die Gleichberechtigung
der Inder ein. Gegen Herabwürdigung und Schikanen setzt er das Mittel
des passiven Widerstands. Gandhi erhält aus aller Welt Anerkennung.
Er hat aber auch Feinde.
Sie sind der Ansicht, das Ziel der Gleichberechtigung könne nur mit
Gegengewalt erreicht werden. ...
Albert Schweitzer: Der Pfarrerssohn Albert studiert nach seinem Schulabschluss
in Straßburg Theologie und Philosophie. In seiner Freizeit vervollkommnet
er sich weiter im von ihm geliebten Orgelspiel. Nach Abschluss des Studiums
und dem Erwerb des Doktortitels in Philosophie, tritt Dr. Albert Schweitzer
eine Vikarstelle an einer evangelischen Kirche in Straßburg an.
Außerdem arbeitet er weiterhin, jetzt als Dozent, an der Straßburger
Universität, wo er auch den Doktor der Theologie erwirbt. ...
Ab seinem dreißigsten Lebensjahr will Schweitzer sich dem unmittelbaren
menschlichen Dienen widmen. Im März 1904 liest er den Bericht einer
französischen Missionsgesellschaft, in dem berichtet wird, dass in
der Kolonie Gabun in Äquatorialafrika Ärzte fehlen.
Er studiert Medizin und schließt das Studium mit seinem dritten
Doktortitel ab.
Im Jahr 1913 tritt er mit seiner jungen Frau die Überfahrt nach Lambarene
an. ...
Kardinal Graf Galen: Dieser Kirchenmann widersetzt sich den Nazis, indem
er sich dagegen wendet, dass Menschen als lebensunwert eingestuft und
umgebracht wurden. Er bringt die Behörden damit in Schwierigkeiten,
weil er sich ganz einfach auf das bestehende Recht beruft. Viele einflussreiche
Naziführer würden Galen gern beiseite schaffen. ,,,
Graf Folke Bernadotte: Er gehört zum schwedischen Königshaus.
Er ergreift den Offiziersberuf, den er aber nach einer schweren Krankheit
nicht weiter ausüben kann.
1928 heiratet er die Tochter eines amerikanischen Multimillionärs,
Estelle Romaine Manville. Galen versucht sich als Geschäftsmann -
mit wenig Erfolg.
Er macht Bekanntschaft mit der Pfadfinderbewegung, auch mit dem "Christlichen
Verein Junger Männer". Er entschließt sich für ein
stärkeres Engagement in der Pfadfinderbewegung. 1947 wird er schwedischer
"Chief Scout".
Graf Bernadotte fliegt öfter in die USA, um Ausstellungen zu organisieren.
Er bekommt schnell die Symphatie der etwa zwei Millionen schwedisch-stämmigen
US-Amerikaner.
Während des "Winterkrieges", in dem Sowjetrußland
gegen Finnland kämpft, sammelt er in den USA Hilfsgüter für
Finnland.
Graf Bernadotte organisiert im Auftrage der schwedischen Regierung, gemäß
dem schwedischen Gesetz, eine - menschliche - Internierung der durch die
Kriegsereignisse nach Schweden verschlagenen Soldaten.
Das Internationale Rote Kreuz und später die UNO werden auf Bernadotte
aufmerksam und übertragen ihm weitere Aufgaben. ...
Martin Luther King: In dem Land USA, das sich das Wort Demokratie groß
auf die Fahnen geschrieben hat, gibt es im Jahr 1955 noch in vielen Staaten
eine Rassentrennung. Schwarze unterliegen vielen Einschränkungen.
Am ersten Dezember 1955 ist in der Stadt Montgomery ein Busabteil für
Weiße überfüllt. Schwarze sollen im Negerabteil aufstehen,
um Weißen Platz zu machen. Einige folgen der Aufforderung. Doch
Mrs. Rosa Parks verweigert dies. Sie wird später von Polizisten aus
dem Bus gewiesen, nachdem ihre Personalien aufgenommen und ihr eine Strafverhandlung
wegen der Übertretung der Rassentrennungsgesetze angekündigt
worden ist.
Erstmals reagieren die Schwarzen.
Prominente Schwarze schließen sich zusammen. Als ihren Wortführer
wählen sie den Baptistenprdediger Martin Luther King. Am Sonntag,
in einer Predigt vor 4.000 Schwarzen, verkündet King, dass es nun
mit der Erniedrigung und der Ungleichbehandlung der Schwarzen genug sei.
Ein Busboykott ist die Folge. Den Schwarzen werden neue Knüppel in
den Weg gelegt. Im Dezember 1956 erklärt das Oberste Verfassungsgericht
der USA die Rassentrennung in Bussen für verfassungswidrig. Aber
Schwarze werden auch in vielen anderen Bereichen benachteiligt.
Martin Luther King und mit ihm viele andere Schwarze - später auch
Weiße kämpfen dagegen an. Doch King bekommt auch Gegner von
unerwarteter Seite. Viele Schwarze wollen nicht mehr geduldig warten.
Sie wollen mit Gewalt gegen die Weißen angehen. Einige Radikale
wollen garnicht mit den Weißen leben, sondern den Spieß umdrehen.
...
Am Buchende finden wir Angaben zu weiterführender Literatur.
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