Titel: Der Spion vom Peißenberg
(auch Grundlagenbuch)

Schlagworte: Fund von Pechkohle. Wer ist der Eigner von Bodenschätzen ? -
Rückbezug: 1555 "Augsburger Religionsfrieden" -
Das Hohe Reichsgericht, Liebelei, Tanzunterricht, das aufwendige Fronleichnamsfest in München, heute kaum noch bekannte Namen von Gewerken: Schäffler - Hersteller von Holzgefäßen, Melber - Mehlhändler, Nestler - fertigt vorwiegend (Schnür-)Riemen (Senkel) und Bänder an, Klatsch und Tratsch, Theorie und Praxis bezüglich des Begriffs Keuschheit, Schlagende Wetter, Kapuzinermönche, Geißelungen, Inquisition, der Dreißigjährige Krieg,
am 23. Mai 1618 der Fenstersturz zu Prag,
das kaiserliche Restitutionsedikt,
am 17. September 1631, Schlacht bei Breitenfeld in der Nähe von Leipzig,
am 16. November 1632, Schlacht bei Lützen,
am 25. Februar 1634, Ermordung Wallensteins, ...

Orte: Schwaig, Peißenberg, die Gegend Pfaffenwinkel, die Universität der Jesuiten in Ingolstadt, München, Augsburg, Salzburg, Donauwörth, Prag
Name: Der Stoffelhofbauer zu Schwaig, dessen Frau Lioba, dessen Sohn Christoph und dessen Tochter Afra,
Johann Reismayer (Bruder von Lioba, ein Chorherr aus dem Kloster Polling und Pfarrer in Peißenberg, Herzog Wilhelm V. (der Fromme), dessen Ehefrau Renata, deren Sohn Maximilian, die Doctores Hund und Herwarth, Graf von Schwarzenberg, der Propst Jacob Schwarz, Propst Wolfgang von Rottenbuch, Christophs Jugendliebe Justina, die Kaufleute Maier (aus Augsburg) und Stange (aus Halle), Kaiser Rudolf II., die Augsburger Patrizierbrüder Matthäus und Paulus Welser, Kaiser Ferdinand, dessen Bruder Erzherzog Leopold von Tirol, die Heerführer Wallenstein, Tilly, König Gustav von Schweden, der Pfälzer Friedrich (auch "Winterkönig" genannt),
Jacobina Laufer (Tochter eines Augsburger Handelsherrn), ...

Ereignisse: Christoph Lenker, der Sohn des Stoffelhofbauern zu Schwaig, entdeckt im Jahr 1580 durch Zufall ein ertragreiches Kohlenflöz.
Er bekommt dafür vom Landesherrn, der für die Zukunft größere Geldeinnahmen vom Ertrag der noch auszubauenden Zeche erhofft, eine Schul- und Berufsausbildung als Belohnung.
Diese beginnt im Studienseminar des Klosters Polling. Hier lernt er auch Justina kennen, die erste Frau in seinem Leben. Als fleißiger Studiosus geht er seinen Weg, wobei ihn seine Lehrer, die Magister Columban und Cyrus, umfassend untertützen.
Christophs Vater ist seit dem Fund des Kohleflözes mehr und mehr zum auch körperlich kranken Trinker verkommen und stirbt. Die Mutter führt den Hof weiter.

Als Christoph sechzehn Jahre alt ist, bedeutet ihm Hans Maier, er müsse als Einheimischer die Markscheiderei lernen, um den Peißenberg später fachgerecht nach Kohle aufzuschließen.
So wechselt Christoph zur Universität der Jesuiten nach Ingolstadt. Hier studiert auch der Sohn seines großherzoglichen Gönners, Prinz Maximilian.
Als dieser Mitregent wird, lädt er Christoph zur Fronleichnamsprozession in München ein.

Nach Beendigung seiner Ausbildung beginnt Christoph am Peißenberg mit der Arbeit eines Markscheiders. Doch als es mit der Zeche aufwärts geht, gibt Herzog Maximilian von Bayern, der sein Land zu einem Bollwerk der katholischen Kirche machen will, den Erlass heraus, dass jeder Jungmann - Bürger oder Bauer - erst heiraten dürfe, wenn er an der Muskete ausgebildet sei.
Wieder zurück vom Militär, trifft Christoph Justina wieder, die er als Haushälterin einstellt. Es gibt Gerede im Dorf. ...

Außer den Folgen von einem Schlagenden Wetter im Bergwerk hat Christoph dann bis zum Alter noch viele Probleme zu bewältigen. Dazu gehören die Konfrontation mit der Inquisition und dem Dreißigjährigen Krieg. Er erlebt aber auch, oft im Auftrag von Maximilian, noch Angenehmes. ..

Die hier so trocken berichteten Geschehnisse sind im Buch anschaulich, einfühlsam und mit Dichte an Information, auch mit Aussprüchen in bayrischem Dialekt, dargestellt.

Erzeugnisse: Pechkohle, Kalk, Ziegelsteine
Autor/en: Carl Oskar Renner
Jahr/Jahre: 1580 - 1648
Verlag: rosenheimer
ISBN: 3 - 475 - 52809 - 6


Der Rosenheimer Salzkrieg