Titel: Sophies Vermächtnis
Das tragische Schicksal einer Deutschen in sibirischer Verbannung

Schlagworte: Friedrich Schneider gründet die Fliegenden Blätter und der Münchner Bilderbogen, mit dem Künstler Kaspar Braun hebt er 1843 den Kunstbuch-Verlag Braun & Schneider aus der Taufe (S. 11),
Sophies Vater ist Protestant, die Mutter Katholikin, Sophies Vater muss seine Tätigkeit als Marinearzt aufgeben, weil dort Mischehen verboten sind, und er arbeitet in Berlin an der Universität bei Dr. Robert Koch (S. 20),
bald wird er Leibarzt seines reichen, immer kränkelnden Bruders Julius in München,
Sophie heiratet Paul Erich Küppers trotz Bedenken der Schneider-Sippe,
Sophies Vater ist ihr Leitbild (S. 28),
die Kestner-Gesellschaft in Hannover,
schwierige Ernährungslage, insbesondere im Jahr 1917,
der als Dada-Clown verschrieene Kurt Schwitters,
der Kubismus,
in Sophies geselligem Haus treffen sich Künstler, Dichter, Journalisten, Sammler, Kunsttheoretiker und Freunde der modernen Strömungen (S. 39),
im Januar 1922 stirbt Paul Küppers an der spanischen Grippe,
die Inflation,
die Familiengeschichte von Elisar Markowitsch Lissitzky,
der vielseitige Lissitzky studiert an der Polytechnischen Schule in Darmstadt Architektur, nach bestandener Prüfung muss er wegen des Beginns des 1. Weltkriegs fluchtartig Deutschland verlassen,
er wird Vorzeigekünstler in Russland,
1923 wimmelt es von Russen in Berlin,
hier gibt Lissitzky zusammen mit Ilja Ehrenburg die erste pro-sowjetische Zeitschrift "Der Gegenstand" heraus,
Lissitzky muss wegen Tuberkulose behandelt werden,
von der Firma Pelikan bekommt er einige Werbeaufträge,
das traurige Schicksal des Schriftstellers und Philosophen Professor Theodor Lessing (S. 91/92),
Lenin stirbt im Januar 1924,
die Kunstakademie Wchutema,
1926 sehen sich die liebenden Sophie und Lissitzky bei der Internationalen Kunstausstellung in Dresden wieder,
das "Abstrakte Kabinett",
im Januar 1927 heiraten Sophie und El,
ein Leben in einer "Kommunalka",
in Sophies neuem sowjetischen Pass steht unter Punkt 5: Nationaltät: "Deutsche",
Fridtjof Nansens vergebliche Rede vor dem Völkerbund im Jahr 1921,
die internationale Presseausstellung "Pressa" im Frühjahr 1928 in Köln,
Lissitzkys Gesundheit ist angegriffen,
"Entartete Kunst",
doppelte Kunstausstellung in München im Juli 1937,
die "Kommission zur Verwertung der Produkte entarteter Kunst",
Werner Hebebrand überlebt den Terror zweier Diktaturen,
im Herbst 1940 projektiert El Lissitzky den Sowjetpavillon auf der Belgrader Internationalen Ausstellung,
Hitlers Truppen marschieren im Frühsommer 1941 in Russland ein,
im Dezember 1941 stirbt El Lissitky,
Sophie hat nur wenige wahre Freunde,
das Terrorsystem Stalins,
"wetschnoje Posselenie" ("ewige Verbannung") für Sophie,
zur gleichen Zeit Massentötungen in deutschen Konzentrationslagern,
sibirischer Winter,
nach dem Kriegsende ...,
Nazi-Beutekunst ...

Orte: Berlin, München, Hannover, die Nordseeinsel Baltrum, Gebese in Thüringen, Leipzig,
das Schtetl des weißrussischen Provinzstädtchens Witebsk, Orselina in Tirol, Ambri-Sotto, Moskau, Negoreloje, Smolensk, Schodnja, ein Sanatorium in Abastuman, Tscherkisowo nahe Moskau, Nowosibirsk, Wien, ...
Namen: Sophies Vorfahren, Sophie Schneider (Kunsthistorikerin), Paul Erich Küppers (Kunsthistoriker, Sophies erster Ehemann), Kurt und Hans (Söhne von Sophie und Paul Erich), Paul Klee (S. 9, ...), das jüdische Ehepaar Käte und Dr. Ernst Steinitz (Nervenarzt), der Kunsthistoriker Karl With, Hanns Krenz, Ringelnatz, Max Burchartz, Walter Gieseking, Herbert von Garvens, die Bauhaus-Künstler Moholy-Nagy, Schlemmer und Baumeister, El Lissitzky, Jen (Sohn von Sophie und El), Kasimir Malewitsch, Iwan Puni, Dr. Alexander Dorner, der Prager Journalist Egon Erwin Kisch, der Dichter Maxim Gorki, der russische Theaterregisseur Wsewolod Meyerhold, die Schauspielerin Sinaida Reich, der Architekt Moissej Ginsburg, der Grafiker und Bühnenbildner Wladimir Faworski, Sergej Eisenstein und Dsiga Wertow (Pioniere des russischen Films), der Bühnenbildner Hans Leistikow, der Schriftsteller Johannes R. Becher, Charlie Chaplin, der Schriftsteller Michail Bulgakow, Tatjana (Dienstmädchen von Sophie) und ihre uneheliche Tochter Olga, Jelena Stassowa (wahre Freundin von Sophie), Tamara (Ehefrau von Jen), Clemens Toussaint (fahndet nach verschwundenen Bildern, auch nach den nebulösen Wegen einiger wieder aufgetauchter Bilder), ...
Ereignisse: Als Sophie ihrer großen Liebe, dem Maler El Lissitzky, nach Moskau folgte, konnte sie nicht ahnen, dass ihr bald nach seinem Tod die Verbannung nach Sibirien bevorstand. Ein Leben in unvorstellbarer Armut, geprägt von kurzen heißen Sommern und langen eisigen Wintern, konnte diese starke Frau jedoch nicht beugen.

Die bewegende Geschichte einer außergewöhnlichen Frau, die selbst in größter Not ihre Würde nicht verlor.
(Text dem Buchumschlag entnommen)
Erzeugnisse: Bilder: Z. B.: Paul Klees "Sumpflegende", weitere Bilder von Klee, Nolde, Kirchner und Kandinsky, Piet Mondrian, Otto Gleichmann, Hans Arp, Otto Dix, El Lissitzky, Amédée Ozenfant, Braque, Cézanne, Picasso, Léger, Gleizes, Emil Nolde, Ernst Ludwig Kirchner, Paula Modersohn-Becker, Karl Schmidt-Rottluff, George Grosz, Marc Chagall, Oskar Kokoschka, ...
Autor/en: Ingeborg Prior
Jahr/Jahre: etwa 1915 - 2005
Verlag: Knaur Taschenbuch
ISBN: 3 - 426 - 77830 - 0
Seitenzahl: 367