Titel: Reisen in das Land der Kriege
Erlebnisse eines Fremden in Jugoslawien
Erlebnisbericht, zugleich Grundlagenbuch

Schlagworte: Dr. Peter Glotz beginnt sein Vorwort zu diesem Buch mit dem Satz: "Die besondere Stärke dieses Buches ist das Gewebe persönlicher Begegnungen, über die der Verfasser berichtet.",
später schreibt Glotz weiter: "Köpruner wertet im zweiten Teil seines Buches die Literatur aus, die den offiziellen Lesarten des Jugoslawienkrieges (in Deutschland, Österreich, Ungarn und so fort) widerspricht: ... Diese Zitate sind aber - so richtig sie sein mögen - nicht das Entscheidende. Das Entscheidende ist die Geschichte von unten, die Kurt Köpruner schreibt. ...",

Vorbemerkungen: "Weltpolizei": der Boxerkrieg, Bombardements auf Jugoslawien, ´humanitäre Bomben´,

auf den Seiten 18-20 erklärt Köpruner, wieso er dieses Buch geschrieben hat,
Köpruners Kontakte zu Jugoslawen im Vorarlberg (in Österreich),

Krieg in Kroatien 1991 bis 1995: die letzten Monate davor, "Das Selbstbestimmungsrecht der Völker" (Das Wort des Jahres 1991),
die Stimmung kocht hoch, dabei spielen Medien und Politiker, auch Jugoslawen im Ausland eine bedeutende Rolle,
man muss sich mit Geschichte, Kultur und Religion der verschiedenen Völker Jugoslawiens befassen, um verstehen zu können, warum der Hass vieler Menschen der verschiedenen Völker des Landes relativ leicht zu schüren war (Anm.: diese Informationen erhalten die Leser im Laufe des Buches),
Cupe - oder: Die dalmatische Kristallnacht,
Arif - oder: Die Geschichte eines kroatischen Muslims,
"Die kroatische Armee kämpft nicht in Bosnien",
"Prijatno" - oder: Die Geburt einer Sprache,
kleine "Rassenlehre" - oder: 99,9 Prozent Kroate und doch Serbe,
"Pro Kroatien" - "Pro Vorarlberg",
Slowenien - oder: "Wer hat da auf wen geballert?",
ein Panzer schiebt einen PKW mit Fahrer rücksichtslos beiseite (was nicht gesagt wird, dass diese Szene sich nicht in Slowenien abgespielt hat), S. 66,
- eine Armee ist höchstwahrscheinlich ohne Munition ausgerückt (S. 68) -,
die Wende in Deutschland - oder: "Terror der Serben",
Konferenzen zur Rettung des Friedens,
...
Exkurs: Fragen an die Geschichte
...,
ein uraltes Phänomen - der Nationalismus,
"offene Rechnungen",
Titos Volksgruppenpolitik,
Das Ende des Bundes der Kommunisten,
Erste freie Wahlen,
Krieg in Kroatien,
ohnmächtige UNO,
in Bosnien: Izetbegovics "Islamische Deklaration" (S. 137/138),
Fikret Abdic gelingt es eine Weile dem Gebiet um Bihac - eine Weile - den Frieden zu erhalten (S. 139/140),
auf allen Seiten: Vertreibung, Flucht, Erschießungsaktionen, Vergewaltigungen und Plünderungen,
...,
UNO-Schutzonen gab es zugunsten mehrerer Bevölkerungsguppen, doch die UNO wurde, gelinde gesagt, hier wie dort "übers Ohr gehauen",
weitere kriegerische Auseinandersetzungen,
der Stellvertreter von UN-Generalsekretär Boutros-Ghali, Kofi Annan, trifft eine folgenreiche Entscheidung (S. 148),
Dayton (S. 149-152),
Ruder Finn - oder: Dementis sind wertlos (S. 159- 162),
...
...

Zum Buchende hin finden wir Anmerkungen und einen wie folgt gegliederten Anhang:
Die Nato-Luftschläge in Zahlen und Stichworten,
Zeittafel (von 1389 - 2001),
Literatur,
Der Autor

Orte: Jugoslawien
(Am Buchbeginn finden wir eine zweiseitige Landkarte "Jugoslawien in den Grenzen von 1990" und am Buchende eine ähnliche Landkarte, auf der die Bevölkerungsmehrheiten der verschiedenen Gebiete kenntlich gemacht sind)
Namen: Willi Wimmer (Delegationschef Deutschlands bei der OSZE), Heinz Loquai (ehemaliger Bundeswehrgeneral), österreichische Politiker: Vranitzki, Mock, Petritsch, .., deutsche Politiker: Kohl. Genscher, Schröder, Fischer, Scharping, der italienische Außenminister G. de Michelis, Lord Carrington, Cyrus Vance, UN-Generalsekretär P. de Cuellar, .., jugoslawische Politiker: Staatspräsident Tito, Bundesministerpräsident Ante Markovic, Mesic, Tudjman, Milosevic, Izetbegovic, Karadzic, Rugova, Thaci (tritt auch als Politiker gegen Rugova auf),..; Führer kriegerischer Verbände: Arkan, Paraga, Thaci, ..; der serbische Schriftsteller Alexandar Tisma, ..., Generale für die UN im Einsatz: der Kanadier Lewis Mac Kenzie, der Franzose Philippe Morillon, der Brite Michael Rose; R. Gelbard (Balkan Sondergesandter der amerikanischen Regierung), der US-Vermittler Holbrooke, die US-Außenministerin Albright, ...
Ereignisse: Vor allem aus beruflichen Gründen reiste Kurt Köpruner, österreichischer Manager einer Regensburger Maschinen Bauagentur, in den Jahren 1990 bis 2000 viele Male in das zerfallende Jugoslawien. Mit leichter Hand und großem erzählerischen Talent hat er aufgezeichnet, was er dort selber erlebt und in vielfältigen geschäftlichen und privaten Kontakten erfahren hat - und das entspricht meist ganz und gar nicht den hiesigen »amtlichen« Darstellungen von der Krise am Balkan. Atemlos folgt der Leser dem Wirbel seiner teils erstaunlichen, teils beängstigenden Berichte - sei es über die »dalmatinische Kristallnacht«, die Segnungen westlicher Befriedungspolitik in Bosnien oder ein serbisches Getto im »Protektorat« Kosovo im Oktober 2000.
Am Ende des Jahrhunderts hat Köpruner nicht nur »sein« Jugoslawien verloren, sondern auch den Respekt vor den Medien und der deutschen und österreichischen Politik. Gewonnen hat er begeisterte Testleser: Peter Glotz: »hinreißend erzählt«, Mira Beham, Autorin: »spannend, sehr spannend«, Günter Metzler, Germanist: »anschaulich bis ins Poetische, blendend aufgebaut«, Malte Olschewski, ORF: »eindringlich und sehr atmosphärisch«, Jürgen Elsässer, konkret: »wunderbare Menschenzeichnung«, Heinz Loquai, General a.D.: »in einem Zug durchgelesen« - und viele andere.
(Text vom Buchrücken übernommen)
Autor/en: Kurt Köpruner
Jahr/Jahre: (1389-) 1990 - 2001
Verlag: Espresso Verlag
ISBN: 3 - 88520 - 801 - 6
Seitenzahl: 350