Titel: Neubeginn in der Rothschildallee
Vierter Teil der Familienchronik

Schlagworte: Betsy erhält nach einer Klage das Haus zurück, indem die Familie früher gewohnt und aus dem sie von den Nazis vertrieben wurde,
der Roman schildert detaillreich und gefühlvoll das tägliche Leben in Frankfurt zur angegebenen Zeit,
es wird an die Vorkriegs- und an die Kriegsjahre erinnert, dabei auch an den Todeszug nach Theresienstadt, wo einige Familienmitglieder ermordet wurden,
Geräusche im Haus, insbesondere solche zu ungewöhnlicher Zeit, wecken noch grausige Erinnerungen,
Erinnerung an Sadismus und Menschenverachtung (S. 40),
es wird aufgezeigt, in welcher Weise sich das tägliche Leben in der Familie, für die Familie und in der Umgebung verändert,
z. B. die Aufhebung der Bewirtschaftung für immer mehr Güter in der Bizone (S. 79),
das Land Hessen lässt den jüdischen Bürgern, die den Nationalsozialismus überlebt haben, ein wertvolles Ess- und Kaffeeservice zukommen (S. 29),
behoste Frauen im Büro im Urteil der Bevölkerung (S. 52),
Beziehungen sind in jedem System von Vorteil (S. 71),
der Anwalt Dr. Friedrich Feuereisen beschäftigt seine Tochter als Büroangestllte,
die Aufhebung der Berliner Blockade am 12. Mai 1949 beendet Unsicherheit und Kriegsangst in Berlin und Westdeutschland (Anm.: sicherlich auch in Ostdeutschland),
der Wiederaufbau des Frankfurter Goethehauses zu dieser Zeit und die Wahl von Bonn zur vorläufigen Hauptstadt erregen die Gemüter (S. 81/82),
Frauenmode,
Erwin bekommt eine Stelle in der Bibliothek des Amerikahauses und kommt so verstärkt mit englischsprachiger Literatur in Kontakt,
Gewürze und weitere Waren sind wieder frei zu kaufen,
der am 25. Juli 1949 beginnende erste Sommerschlussverkauf nach 1939 macht Menschen zu Hyänen, ein Philosoph meint: "Schlussverkauf ist die Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln",
die von den Amerikanern herausgegebene "Neue Zeitung",
der Radiosender AFN (S. 127),
Herr Adenauer (S. 130-133),
Theodor Heuss (S. 130-132),
"Die Bomben haben nicht nur die Häuser und den Bürgerstolz der Frankfurter zerstört, sie haben auch die gesellschaftlichen Schranken niedergerissen" (S. 139),
"Rassenschande",
die jüdischen Feste Rosch haschanah und Sukkot,
Entschädigung mit dazugehörigem Entschädigungsverfahren (z. B.: S. 157),
der Arzt Dr. Goldschmidt hat dank seiner nichtjüdischen Ehefrau und den christlich erzogenen Töchtern in Frankfurt überleben können,
Don Juan Arbol (früher Hans Baum) erzählt von sich und seiner Familie in Südamerika,,
Liebe,
im Altersheim,
im Kino laufen Filme mit Werner Finck und Curd Jürgens,
die Kaiser-Friedrich-Ebert-Straße (S. 213/214),
die für Frankfurt typischen Wasserhäuschen,
"Walters Wurstparadies" am Frankfurter Hauptbahnhof (S. 217-219),
die Zuckermans aus Kapstadt ...

Orte: Frankfurt
Namen: Die sechsundsiebzig Jahre alte Betsy Sternberg (Tochter des Juweliers Strauß in Pforzheim), ihr Schwiegersohn Fritz Feuereisen (Jurist), die Enkeltochter Fanny, Anna (Betsys Ziehtochter), Erwin (Betsys Sohn), Hans Dietz (deren Ehemann), Clara und Claudette (die Zwillinge waren vor den Nazis nach Palästina geflohen), Uro (Betsys Urenkelin), Tante Jettchen, Johann Isidor (Claudettes Opa), Alice (Betsys Tochter in Südafrika), Josepha Krause (die frühere Haushälterin der Familie Sternberg), die Lehrerin Dr. Ilsetrude Bernau (schon zur Nazizeit im Dienst), Theo Berghammer (Freund des im Ersten Weltkrieg getöteten Otto Sternberg, wurde zum Nazi-Anhänger, weil er sich Vorteile davon versprach), der alte Herr Grün (drei KZs überlebt, hat heute mit den Behörden zu kämpfen), der liebenswürdige Justizwachtmeister Lehmann, Don Juan (Gast aus der Synagoge), ...
Ereignisse: »Mit den Kindern kehrt auch die Hoffnung zurück«, sagt Betsy Sternberg, als sie 1948 wieder in die alte Wohnung in der Rothschildallee zieht.
Die Bombenschäden sind behoben, der Kirschbaum im Hinterhof ist noch da, die Vögel zwitschern, doch für die Überlebenden der Familie Sternberg gibt es kein Zurück in das alte Leben.
Zukunft, Heimat, Sicherheit sind für sie Worte ohne Bedeutung. Dennoch wagen sie einen Neuanfang.
(Text vom Buchrücken übernommen)
Autor/en: Stefanie Zweig
Jahr/Jahre: 1948 - 1950
Verlag: Langen Müller
ISBN-13: 978 - 3 - 7844 - 3268 - 7
Seitenzahl: 276


Nirgendwo in Afrika