Schlagworte: Privatunterricht und Unterricht in Schulen,
auch das Tanzen wird gelehrt,
freches, sogar unverschämtes Verhalten einiger Schüler,
es findet sich sogar ein Advocat, der diese Schüler ins Recht setzen
will,
Gefahren, im Sommer beim Baden, im Winter bei Fahrten im Schlitten,
wie aus hellen Haupthaaren dunkle werden,
viele ausführliche Reisebeschreibungen zu den einzelnen Fußwanderungen,
Ritten und Kutschfahrten,
Einschreibprozesse an den verschiedenen Studienorten,
Beschreibung der einzelnen Studentenstuben, Charakterisierung der Mitbewohner
und anderer Personen,
gute Ratschläge, Nutzen von Beziehungen und Aufbau von neuen Bekanntschaften,
die an verschiedenen Orten gebotenen (oft üppigen) Speisen, für
arme Leute bilden oft eine Salzgurke und eine Semmel ein Mittagessen,
in vielen der unten aufgeführten Städte gehört das Abnehmen
des Hutes beim Grüßen zum guten Benehmen, in einigen soll man
den Hut aufbehalten,
Belustigungen und Ereignisse,
die außerordentliche Kälte im Winter 1739-1740,
Ständchen,
die eigene Gerichtsbarkeit für Studenten,
die Studenten führen Stammbücher, in die sie sich gegenseitig
Verse verschiedenen Inhalts (auch Empfehlungen) eintragen,
Einladungen und Gegeneinladungen, Ausschweifungen, Besuche von Gastwirtschaften
aller Art,
Fronleichnamsfest,
die Dauer des Fuchs-Standes junger Studenten,
das schwierige Leben der Altstudenten,
die Pietisten und die Herrenhuter,
weite Ausschnitte bei den Kleidern der Jenaer Frauen,
leichte Frauen, Huren, ...
Besichtigungen von Klöstern und auch katholischen Kirchen in Erfurt,
Lutheraner kontra Katholiken und umgekehrt,
Beschreibung von Leipzig und Umgebung, des Lebens daselbst, die Leipziger
Messe,
Besichtigung eines Zuchthauses,
Studentenproteste in Jena,
Schlägereien,
Hochwasser in Jena,
auf der Universität in Leipzig,
besuchte Fachrichtungen und Vorlesungen,
Mittagstisch und Freunde,
Angst vor dem Straßenräuber Käsebier,
Ordnung in der Stadt und Abführung des Unrats,
Reise nach Wittenberg und ausführliche Beschreibung der dortigen
Kulturstätten,
der König von Preußen in Leipzig,
eine Reise nach Dresden mit einer Beschreibung der Stadt, Gedanken über
Dresden,
Besichtigungen und Erlebnisse beim Besuch des Bruders in Hamburg,
Rückankunft in der Heimatstadt Stralsund,
weiteres Studium in Greifswald,
Rückankunft in Stralsund, ...
In der Buchmitte finden wir Abbildungen zahlreicher Kupfer- und Stahlstiche
der von Johann Christian Müller besuchten Städte und bekannter
Personen aus der Zeit zwischen 1700 und 1800.
Im Anhang erfahren wir mehr über das Leben von Johann Christian
Müller und seine Umgebung.
Katrin Löffler analysiert den Bericht von J. Chr. Müller und
vergleicht die inhaltlichen Aussagen in Bezug auf die verschiedenen Gegenden
und Örtlichkeiten. Wir erhalten mehr Kenntnisse zu den fachlichen
Inhalten der dargebotenen Universitätslehren (z.B. der Wolffschen
Pilosophie) und der Stellung verschiedener Professoren und der Kirchen
dazu.
Es folgen Erläuterungen "Zu dieser Ausgabe".
Im ausführlichen Abschnitt "Anmerkungen" wird auch die
Bedeutung vieler Wörter erklärt, die nicht mehr in unserer Sprache
gebraucht werden, einen anderen Sinngehalt erhalten haben oder heute gar
nicht mehr bekannt sind.
Abschließend werden uns ein umfangreiches Personenregister und eine
Inhaltsübersicht geboten.
Anm.: Das Buch ist wundervoll aufgemacht und eignet sich sicherlich
besonders für die Buchliebhaber, die das Leben der Menschen in den
u.a. Orten und deren Sprache im18. Jahrhundert interessiert - und auch
für (angehende) Studenten als Geschenk!
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Orte: Stralsund, Jena, Dornburg, Dorndorf, Weimar, Cunitz,
Lobeda, Erfurt, Schöps, Leipzig, Gonvitz, Dresden,
Halle, Wittenberg, Coswick, Eisleben, Lüneburg, Lauenburg, Hamburg
(auch Altona und Wan(d)sbeck), Lübeck, Greifswald, ... |
Ereignisse: In einer Vorerinnerung teilt der Autor Johann Christian
Müller mit, worauf er sein Augenmerk in seiner Schrift widmet:
1. auf den Zeitpunkt meiner ersten Kindheit und Jugend in dem Hause meiner
Ältern (Eltern) und auf Schulen:
2. auf meine Universitaets Jahre;
3. auf meine Conditions Jahre; und
4. auf meine Amts und übrige Lebens Jahre.
Johann Christian Müller wird am 20. Oktober in Stralsund, seinerzeit
die Hauptstadt des Schwedischen Vorpommerns, geboren. Seine Mutter, eine
geborene Breitsprechern, hat schon zwei Töchter aus erster Ehe. Der
Vater Christian ist von Beruf Schmied.
Im Alter von drei Jahren überlebt Johann Christian eine schwere Krankheit.
Er beschreibt weiter detailreich seine Erziehung in diesem gottesgläubigen
und liebevollen Elternhaus.
Längere Zeit, bis zum Alter von acht Jahren, schläft Johann
Christian mit im Zimmer des Vaters.
Nun bekommt er ein eigenes Zimmer. Zugleich wird er für seine Wäsche
derart zuständig, als er dreckige Wäsche den Mägden aushändigen
und die gesäuberte wieder in Empfang nehmen und einräumen muss.
Johann Christian bekommt Taschengeld, das er entgegen vieler Gleichaltriger
spart oder für Bücher ausgibt.
Johann Christian besucht nach seinem Schulabschluss ab 1739 die Universität
Jena. Zu Beginn stehen die Zimmersuche und die Einschreibung.
Er unternimmt viele Ausflüge in Städte und Orte der Umgebung.
Desgleichen verhält er sich später nach seinem Übergang
zur Universität Leipzig.
Auf der Heimreise nimmt Johann Christian einen Umweg über Hamburg.
Hier wohnt er bei seinem Bruder und unternimmt allerlei.
In Stralsund angekommen, ist zwar der Kreis geschlossen, doch um bessere
Einstellungsbedingungen in seiner Heimat zu erhalten, muss Johann Christian
noch einige Zeit in Greifswald studieren. ...
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