Titel: König Lustick und sein Bauer
Historischer Roman mit starkem Grundlagenanteil

Schlagworte: Das lustig scheinende Bild auf dem Bucheinband straft den Inhalt des Buches Lügen!
Dem Buch liegt ein (als Beispiel für viele) zutiefst menschliches Schicksal zugrunde.

Der Code Civil, das neue französische Gesetzeswerk von 1804, erweckt auch in Deutschland Hoffnung auf Veränderung.

Die Reichsdeputation, eine Versammlung von Fürsten, beseitigt nach dem Willen Napoleons mehr als hundert Kleinstaaten auf deutschem Boden, ... (S. 31).

Geschichtliche Ereignisse und die Lebensgeschichte des Andreas Schütze werden im Buch, obwohl teilweise auch miteinander verknüpft, deutlich voneinander abgesetzt!

Der zum Tode Verurteilte Andreas Schütze erzählt dem Pfarrer seine Lebensgeschichte:
Der Vater hat zwar einen (Halbspänner-)Hof, doch auf diesem lasten auch viele Pflichten, z. B.: Spanndienste und Abgaben,
ein Flugblatt aus dem Rheinland spricht von Menschenrechten, allgemeiner Freiheit und gleicher Geburt,
die bisherigen Vorrechte des Feudaladels,
ein neues Landrecht in Schlesien, das aber nur für Fälle gilt, die in keinem bisherigen Register enthalten sind,
Kossäten (landarme Kleinbauern),
eine Gefängnisstrafe wegen der Anmaßung, eigenmächtig eine Wiese zum Grasen für Kühe genutzt zu haben,
Erpressung,
Lebenslängliche werden an den russischen Zaren verkauft,
französische Soldaten in Preußen,
die Winterschlacht Napoleons gegen Russen und Preußen bei Preußisch-Eylau,
die Schlacht bei Preußisch-Friedland,
neue Herrschaft unter altbekannten Namen,
aber in der Börde gibt es jetzt Gewerbefreiheit und die freie Wahl des Wohnsitzes,
im neuen Land Westfalen gibt es neue Steuern,
Konscription mit Losnummern,
Einquartierungen,
die Auswirkungen der Kontinentalsperre,
"Vater, nimm du mal die Karre, du bist sowieso krumm." (S. 107),
Napoleon hat mehr als siebentausend Westfalen mit Waffen gegen Spanien geschickt,
erfolgloser Aufruhr in Homburg und Wolfshagen,
der preußische Major Schill strebt einen Aufstand an,
Ganovensprache,
die Schwarze Schar des Herzogs von Brauschweig, ...
...

Orte: Preußen: Domersleben, Wanzleben, Magdeburg, Oschersleben, Halberstadt, Wernigerode, Goslar, Kassel (Napoleonshöhe, die "Blutburg"), Hettstedt, Aschersleben, Bernburg, Tangermünde, Stendal, Schnakenburg, Dömitz, Quickborn im Wendland, Salzwedel, Gardeleben, Uthmöden, Harsleben bei Halberstadt, ...
Namen: Der Vater, Andreas Schütze, der Knecht Wilhelm, die Magd Else und Ochsenjunge Karl, der benachbarte Halbspänner Fincke mit Tochter Luise, Kantor Pasemann (bringt den Kindern das Buchstabieren, das Rechnen und den Katechismus bei), der Amtmann und Rittergutsbesitzer Büchting, dessen flügge Tochter Henriette, die jungen Frauen Marie und Anna Ledderbohm, der Gastwirt Ostermann, Lieutenant Roger Marron, der Kaufmann Leekeny, König Jérôme von Westfalen (König Lustick), Friske (Landstreicher), der Taschenspieler Mundt, der verabschiedete Major Grolmann, Major von Reuß, die Leutnants: Dalwigk, Stock, Quistorp und von François, der gefangene französische Obrist Dupin, Mitglieder einer Räuberbande: Katharina und Konrad Wallenfels, Haan Adam, dessen Frau Jette, der Deserteur Heinrich Pfeiffer, der Geiger Heinrich, Hans Görg und seine Braut Jelena Bröschler, der verarmte Fuhrmann Johannes Wagner mit Frau Anna Maria, die ehemaligen Soldaten Leimert und Vogler, der Spielmann Dommes, ...
Ereignisse: Eines Tages bricht Andreas Schütze nach Kassel auf, um bei König Jérôme Hilfe zu suchen.

Durch Kriegskontributionen und Steuern verschuldet, ...

(Dies ist der Textanfang vom Buchumschlag)
Autor/en: Martin Selber
Jahr/Jahre: 1809 - 1821
Verlag: Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale)
ISBN: - ohne -
Seitenzahl: 269