Titel: König Ludwig und sein Hexenmeister
Ein Tatsachenroman

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Eine Zigeunerin liest den Fürstenkindern Elisabeth ("Sisi"), Sophie und Ludwig aus den Handflächen und prophezeit ihnen eine dunkle Zukunft,

der kleine Ludwig ist jähzornig und grausam,

Ludwig wird noch im Alter von 15 Jahren von seinem Vater Max geprügelt - vielleicht, weil der Großvater Ludwig I. wegen einer Leidenschaft zu einer Tänzerin ehemals gezwungen worden war abzudanken,

das Erleben der Opernvorstellung "Lohengrin" begründet Ludwigs Liebe zu Wagner und dessen Musik,
Ludwig lernt im Alter von 17 Jahren Bismarck kennen,
Friedrich Schiller wird Ludwig zum gedanklichen Leitbild,
am ehesten fühlt sich Ludwig von "Sisi" verstanden,
Ludwig ist antimilitaristisch eingestellt,

Wagner über Ludwig: "Der junge König ist leider so schön und geistvoll, seelenvoll und herrlich, daß ich fürchte, sein Leben müsse wie ein flüchtiger Göttertraum in dieser gemeinsamen Welt zerrinnen...",
das Münchner Publikum pfeift Wagner zeitweise als "Zugereisten" aus, andere Male jubelt es über seine Werke,
Wagners Beziehung zur Frau Cosima, der Ehefrau seines Dirigenten von Bülow und seine oftmalige Abwesenheit von Münschen, bringen ihn bei seinem Publikum in Misskredit,
Wagner ist geschäftstüchtig,
er zeigt sich in seiner Schrift "Das Judentunm in der Musik" antisemitisch,

im Jahr 1866 militärische Auseinandersetzung zwischen dem Deutschen Bund unter der Führung der Präsidialmacht Österreich und Preußen und dessen Verbündeten um die Vorherrschaft in Deutschland,

1871 Gründung eines deutschen Kaiserreichs,

die "Fangkommission", ...

In einem 23seitigen Nachwort von Dirk Heißerer finden sich folgende Abschnitte:
-der Roman und seine Quellen
- vom Roman zum Film
- Kinderkönige
- Vater und Tochter
- Kadija Wedekind
- ein Augenzeuge

Zwei Briefe von Frank Wedekind an seinen Vater vom Mai und Juni 1886 schließen daran an.
Am Ende des Buches finden wir eine "Editorische Notiz", einen "Dank", "Literatur" und ein "Inhalt"-sverzeichnis.

Das Geschehen selbst und die Art der Darstellung führen dazu, dass man beim Lesen des Buches nicht frei von Emotionen bleiben kann!

Orte: Bayern: der Schwangau, Feldafing, die Roseninsel, Schloß Berg, München, Bayreuth, ...
Österreich: Wien
Schweiz, Mariafeld, Zürich, Triebschen am Vierwaldstätter See,
Italien: Venedig
Namen: König Ludwig II., dessen Bruder Otto, die Ludwig seelenverwandte "Sisi" (später Kaiserin von Österreich), Sophie (eine Zeit lang Ludwigs Verlobte), Ludwigs Onkel Luitpold, der Irrenarzt Geheimrat Dr. Gudden, der Komponist und Musiker Richard Wagner, seine von ihm getrennt lebende Frau Minna, der Dirigent Hans von Bülow und seine Frau Cosima (Tochter von Franz Liszt), Ludwigs Kabinetts-Sekretär von Pfistermeister, der bayrische Ministerpräsident (und ehemalige Minister von Sachsen) von der Pfordten, dessen Nachfolger Hohenlohe, der Oberstallmeister Graf Holnstein, der Marstallfourier Hesselschwerdt, Bismarck, die Wesendonks in Zürich, die Schauspielerin Lila von Bulyowsky (will Ludwig nicht mehr als eine Freundin sein), der Schauspieler Joseph Kainz (ein Freund Ludwigs), Nietsche (Wagners Freund), die Musikjournalistin Judith (zeitweise Wagners Freundin), der Kutscher Osterholzer, der Chevauleger und der Flügeladjudant Dürckheim (wahre Freunde von Ludwig), ......
Ereignisse: Dieser 'Tatsachen-Roman" über die Beziehung des Königs Ludwig II. zu Richard Wagner entstand nach Kadidja Wedekinds Drehbuch zum Käutner-Film 'König Ludwig II.' (1954/55).

Die Geschichte beginnt mit dem Tod von Ludwig II. und seinem Irrenarzt Dr. Gudden.

In einer Rückschau wird dann das Leben Ludwigs II. geschildert. Im Mittelpunkt steht die stark wechselhafte Beziehung zwischen Ludwig II. von Bayern und dem Komponisten Wagner, die auf folgende Weise begonnen hat ...
Ludwig II. war von Wagners Stück "Tristan und Isolde", das nach 77 Proben in Wien als unaufführbar angesehen wurde, fasziniert.

Auch bedingt durch Ludwigs Psyche zieht er sich allmählich von der Umwelt zurück, lässt sich nachts in einer Kutsche durch die Gegend fahren und lässt sich Theateraufführungen am liebsten ohne weiteres Publikum zeigen. Am wohlsten fühlt er sich allein oder von einfachen Leuten umgeben.

Durch dieses Verhalten und wegen einer großen Staatsverschuldung - wobei Ludwig II. viele Ausgaben aus seiner privaten Schatulle bestreitet - macht Ludwig sich in maßgebenden Kreisen unbeliebt.
Es werden "Beweise" gesammelt, um ihn für verrückt zu erklären und von seinem Königsthron absetzen zu können. ...
Erzeugnisse: Weiterführende Literatur:
Wolfgang Müller, Wittelsbacher Schicksale
Ludwig II., Otto I. und Sisi,
erschienen April 2006, 429 Seiten, mit 70 Abbildungen, Paperback Piper Verlag GmbH | ISBN: 3492244866
Autor/en: Kadidja Wedekind
Jahr/Jahre: 1886, mit Rückschau bis 1849,
Nachwort bis 1994
Verlag: P. Kirchheim
ISBN: 3 - 87410 - 070 - 7