Titel: (K)ein Weg westwärts
Historischer Roman, zugleich Grundlagenbuch

Schlagworte: Warum es im Jahr 1848 in Deutschland zur Revolution kommt? (auch auf S. 98, S. 115/116),
die Folgen, die sich aus dem Scheitern der Revolution ergeben (auch auf S. 103),
der Stand der Volksschullehrer in Sachsen (S. 16-19),
das Bildungsmonopol der Kirche,
neu: Leserbriefe in einer Zeitung,
das schwierige Überleben der Weber in der Oberlausitz,
in den Weberdörfern Schlesiens bricht der Hungertyphus aus,
Umgebindehäuser (S. 21 u. S. 69),
seit dem Wiener Kongress ist die Oberlausitz geteilt (S. 25),
bei der Ankunft in New Orleans wird man auch nach seiner Religion befragt,
wie Heinrich Hauptmann in New Orleans zu einer Frau und zwei Söhnen kommt,
Güttler weiß, wie der Verdienst an Stoffballen gesteigert werden kann (S. 38/39), Anm.: ein ähnliches Verfahren wird in Deutschland heute noch in einem anderen Bereich angewandt,
die Webmuster der Oberlausitzer Weber! (S. 42/43),
Baumwollherren mit ihren schwarzen Feld- und Haussklaven,
ein Arbeitsvertrag mit Hindernissen, (Anm.: auch hier wird noch heute mit diesen Fallstricken gearbeitet, auch in der Werbung!),
Ranger als Zivilfahnder,
der Bau von Webstühlen,
Kirchenlieder,
Schurz kritisiert Luther (S. 99/100),
Hohlfelds Ansicht über das amerikanische Regierungssystem (S. 107),
der republikanische Senator Douglas, ein bekannter Demagoge, setzt sich (im Gegensatz zu den Aussagen seiner Partei) in seinen Reden für die Sklaverei ein,
es gibt Gebiete mit überwiegend kapitalistisch denkenden Unternehmern und solche mit mehrheitlich sozial handelnden (S. 114/115),
"Thomas Jefferson hat als erster die Menschenrechte aufgestellt. ..." (S. 118),
Carl Schurz denkt an die Vergangenheit (S. 132-152),
Politik wird auch von einer "neutralen" Behörde mitbestimmt (S. 152/153),
Carl Schurz lernt Abraham Lincoln kennen (S. 156-164),
Wahlkampf,
was in Löbau weiter geschieht und was früher noch geschah (S. 172-190),
mehrere Südstaaten (die Konföderierten) verlassen am 17. April 1861 die Union der Vereinigten Staaten, daraufhin kommt es zum Krieg,
Ernst Hohlfeld und der Korporal Pfister auf dem Weg in die Vereinigten Staaten,
in Baltimore gibt es die ersten Toten des Bürgerkrieges in den Vereinigten Staaten,
in manchen Armeeteilen herrscht ein Sprachengewirr.

Von nun an wird der Verlauf dieses Bürgerkrieges genau beschrieben. Deutsche spielen auf beiden Seiten eine nicht unbedeutende Rolle. Andere treffen Maßnahmen, damit die Deutschen - in ihren Augen - keine zu starke Stellung einnehmen. Die Rolle der Eisenbahnen wird deutlich. Kriegstaktiken werden aufgezeigt. Menschlichkeiten und insbesondere Unmenschlichkeiten werden deutlich sichtbar. Spezielle Einheiten spielen eine besondere Rolle (z.B.: die Crocodile Squaters, die Rifle-Brigade und die Tambuntscheks). Dazu gehören auch die verschiedenen Waffengattungen. Auch die unter-schiedlichen Jahreszeiten und die verschiedenen natürlichen Gegebenheiten werden vom Autor ausführlich beim Geschehen berücksichtigt und mit ihren Auswirkungen auf die Soldaten beschrieben. Frauen der Dunker-Sekte beeinflussen maßgebende Männer.

Am Buchende finden wir ein Literaturverzeichnis, Bildnachweise und mehr über den Autor Dieter Liebig.
Anm.: Man könnte meinen, der Autor sei "gelernter Historiker". Er hat sich für dieses Buch ein umfangeiches
Wissen zur Revolution in Deutschland und zum amerikanischen Bürgerkrieg angeeignet. Aber auch sein eigentlicher Beruf als Pfarrer und sein soziales Denken kommen in diesem Buch zum Ausdruck!

Orte: Die Weberdörfer der Oberlausitz: Ebersbach, Löbau, Langenbielau;
Görlitz, Bremerhaven, Bautzen, Altlöbau, Marienborn, Helmstedt, Liblar, Rastatt, Selz,
der Atlantik,
New Orleans, St. Louis (aufstrebende Stadt am Zusammenfluss von Missouri und Mississippi), Friedensthal, Watertown, Springfield, Harpersferry (S. 191/192), Sharpsburg, Chancellorsville, Gettysburg, das Shenandoahtal, Chattanooga, Roswell, Atlanta, das "Gefangenenlager" Andersonville, Franklin, Nashville, Fort McAllister, Winchester, Richmond
Namen: Johann Friedrich Hohlfeld (Druckereibesitzer und Chefredakteur des "Sächsischen Postillons" und der Abendglocke), Auguste (Hohlfelds erste Ehefrau), deren Sohn Ernst Hohlfeld, Heinrich Hauptmann (Zimmermann und Stellmacher, kann auch Webstühle herstellen), dessen Frau Hilde und die angenommenen Söhne Wolfgang und (Jimmy) Gottfried, Lange aus Seifhennersdorf (Betreiber von ´Langes Fähre´ über den Mississippi), Güttler (in Sachsen Schmuggler und Betrüger, in New Orleans Geschäftsmann), Shanks Evans (Chef der Louisiana Tigers), Kant (dessen schwarzer Diener), Isabella Boyd (gute Reiterin, schöne Frau, Spionin des Südens), der Kantor Balthasar Knecht (auch S. 66), der lutherische Pfarrer Heimann, Friedrich Hecker (S 96), Carl Schurz (auch S.97), Adolph Strodtmann (S. 98), Fehèr (Unternehmer in St. Louis), Welshill (Oberaufseher einer Baumwollplantage, herrscht mit Knute und Hunden), Korporal Pister, Davis (Präsident der Konföderierten), Hedwig, ein Kind (das immer wieder auftaucht), die Generäle Ulysses S. Grant, William Tecumseh Sherman, Gottfried Weitzel, Peter Osterhaus, Blenker - Robert E. Lee, Thomas J. Jackson, John B. Hood, Wheeler ("Das Phantom"),
(viele weitere Namen finden wir im umfangreichen "Register der historischen und anderer Personen" auf den Seiten 722-730).
Ereignisse: Frei seyn wollen wir!
Mit diesem revolutionären Ideal erreicht der junge Oberlausitzer Weber Heinrich Hauptmann die Neue Welt.
Doch statt von New Orleans wie geplant weiter westwärts zu ziehen, wird er durch alte Bekannte aus Deutschland, die unter die Sklavenhalter gegangen sind, in den beginnenden Konflikt zwischen Nord- und Südstaaten hineingezogen. Auch auf der Seite der Nordstaaten stehen deutsche Einwanderer: so etwa der Zeitungsredakteur Friedrich Hohlfeld und der Altrevolutionär Carl Schurz, der zu einem wichtigen Unterstützer im Wahlkampf Abraham Lincolns wird. Es wird versucht, die 1848/49 in Deutschland gescheiterten Träume von Freiheit zu verwirklichen.

In diesem umfangreichen, auf historischen Grundlagen basierenden Roman zeichnet Dieter Liebig die vielfältigen Schicksale jener Menschen und Revolutionäre nach, die in den Sezessionskrieg zogen und sich in grausamen Schlachten wiederfanden. Schuldbewusstsein, Menschenwürde und Solidarität beschäftigen die Kämpfer auf ihrer Höllenfahrt von einem Schlachtfeld zum nächsten. Es geht um Geschichtliches wie auch Politisches, Geistiges wie auch Geistliches und nicht zuletzt Menschliches.
(Text vom Buchrücken übernommen)
Autor/en: Dieter Liebig
Jahr/Jahre: 1849 - 1865
Verlag: Medu
ISBN-13: 978 - 3 - 941955 - 56 - 1
Seitenzahl: 735