Titel: Jedes Kind ist mein Einziges
Familiengeschichte
Grundlagenbuch

Schlagworte:
Der Kriegsfreiwillige Joseph Carlebach wird bald nach Beginn des 1. Weltkrieges als Hauptmann für Kultur und Bildung nach Kowno (Litauen) versetzt, beauftragt mit der Gründung eines jüdischen Gymnasiums, um deutsche Kultur in die jüdische Welt des Ostens zu bringen,

Lotte Carlebach, geb. Preuss bei ihrem Ehemann in Kowno,

biblisch-talmudische Medizin (von Dr. Julius-Jizchak Preuss),

die Freitagabende,
Vorbereitungen zu und Feiern von jüdischen Festen,
u.a. das Sukkot-Fest,

ab April 1920 ist Joseph Carlebach als Rabbiner in Lübeck tätig, hier gründet er eine talmudische Hochschule,
der jetzige Dr. Joseph Carlebach wird 1922 Direktor der Talmud Tora Realschule in Hamburg,
Dr. Joseph Carlebach wird zum Oberrabbiner von Altona und Schleswig-Holstein gewählt,

für das neunte Kind der Familie Dr. J. Carlebach übernimmt der Reichspräsident Paul von Hindenburg im Februar 1929 die Patenschaft,
das Familienleben der Carlebachs,

jüdisches Leben in Hamburg,

das 1933 erlassene "Schächtverbot" erschwert eine koschere Ernährung,
fleischige und milchige Speisen,

die israelitische Gemeindeschule, das altonaer Christianeum,

der (nette) Briefträger öffnet einmal in der Woche die Post, weil ...,

Dr. Joseph Carlebach unternimmt mehrere Kurzreisen in das Land Israel/Palästina,

der 1. April 1933: "der Boykott-Schabbat",

Freunde und Bekannte wenden sich ab,

Zwangsumzüge in schlechtere Wohnungen,

die "Kristallnacht" am 9. November 1938,

die traurige Rolle des Luxusdampfers "Arandora Star" im Kriegsjahr 1940,

Gestapobeamte sitzen in voller Uniform in der Schul,

aus dem KZ Entlassene berichten über die dortigen Zustände,

die Hoffnung auf eine Ausreise nach Erez Jisrael, die von den deutschen Behörden aufgebauten Hindernisse,
die Schwierigkeit, von einem anderen Staat aufgenommen zu werden,
ein Permit, ein Affidavit, ein Kapitalistenzertifikat,

die Zensur,

die jüdische Bevölkerung wird aufgefordert, ihre Wertsachen an die Gestapo abzugeben,

Briefaustausch mit Augewanderten/Geflohenen,

am 6. Dezember 1941 Deportation von 1000 Hamburger und 250 Lübecker Juden zum Lager Jungfernhof in Riga,
Überlebende berichten,

Zum Buchende hin finden wir:
- ein Glossar und Übersetzungen
- eine Bibliographie und Quellenmaterial und
- ein Personenregister

Orte: Hamburg, Hamburg/Altona, Berlin, Lübeck,
Litauen: Kowno,
Lettland: Riga
Namen: Hier seien nur wenige Namen aufgeführt, da wir am Buchende ein Personenregister und Familientafeln der Familien Carlebach und Preuss finden.

Michele Mathilde Halberstadt, geb. Wolff, geboren 1856 in Hamburg (Urgroßmutter der Autorin, Großmutter von Lotte Carlebach), deren Ehemann, der Berliner Arzt Dr. Julius Preuss, der Oberrabbiner Dr. Joseph Carlebach, der Oberrabbiner Dr. Spitzer, ...
Ereignisse: Das Buch gliedert sich in 2 Teile: die Geschichte der Hamburger Rabbinerfamilie Carlebach und ein zweiter Teil, der vorwiegend aus Briefen der Eltem und neun Kindern Carlebach besteht. Dazu gibt es wunderbar lebendige und gut reproduzierte Fotos, im Anhang ein kenntnisreiches Glossar mit Übertragungen (Umschrift) und Übersetzung der hebräischen und jiddischen Wörter und Sätze und eine Bibliographie mit Quellenangaben.

Schon während des dargestellten Familienlebens hat man Sehnsucht nach dem Buch und befürchtet, dass es gleich zu Ende geht, besonders da man das Schicksal der Eltern und der drei jüngsten Töchter in einem lettischen Vernichtungslager kennt.

Selten habe ich die Wertschätzung und die Respektierung der individuellen Eigenart eines jeden der vielen Kinder so anrührend beschrieben gelesen.
Autor/en: Miriam Gillis-Carlebach
Jahr/Jahre: 1856 - 1938 - 1941 - 1946
Verlag: Dölling und Galitz
ISBN: 3 - 930802 - 70 - 8
Seitenzahl: 377