Titel: Jahrgang 1902
Jugend zwischen Tradition und Revolution
Historischer Roman mit größerem Grundlagenanteil, auch Jugendroman,

Schlagworte: Fred v. K. ist von seinem Vater streng in der ritterlichen Tradition des Offiziersadels der vorbürgerlichen Epoche erzogen worden (S. 13),
der Gymnasiallehrer Dr. Brosius hetzt gegen den ehemaligen Major v. K. (S. 14/15),
gibt es (k)einen Krieg? (S. 28/29),
der Tuchhändler Silberstein kann es niemandem recht machen (S. 33),
Leo wirft seinem Vater vor, dass er ´für jede ihm erbotene Gefälligkeit´ gleich bezahlen will (S. 39),
Streiks in der Zuckerfabrik und wie die Obrigkeit damit umgeht,
Verhaftung,
die "Kuckucke" (S. 49),
Streikbrecher (S. 61),
sonntäglicher Spaziergang,
die unterschiedlichen Methoden in den Vorgehensweisen von Kindern und Erwachsenen (S.79/80),
der Erzähler und Hilde nähern sich dem "Geheimnis",
der Kalmück (Sohn eines Metzgers),
der Kalmück und das "wirkliche Geheimnis",
das Attentat von Sarajewo verändert auch das Stadtleben hier mehr und mehr,
der Krieg führt zunächst zur Verbrüderung verschiedener Bevölkerungsgruppierungen,
Kur in der Schweiz,
die Menschen sortieren sich,
weitere Kriegserklärungen,
Uniformen beherrschen das Bild an den Bahnhöfen,
das Schützenfest,
die Forderung der Genossen für die Zeit nach dem deutschen Sieg (S. 131),
Einquartierung,
England stellt sich nicht - wie erhofft - auf die Seite der Deutschen (S. 144),
allgemeine Kriegseuphorie (mit wenigen, verdächtigen Ausnahmen),
im Westen haben die Deutschen Erfolg, im Osten dringen zunächst Russen in Deutschland ein,
die ersten Nachrichten von getöteten Soldaten,
Heldentum - auch von Pfarrern verherrlicht,
der Krieg wird zum Werktag (S. 163),
Jugendliche spielen Krieg,
Heldentod,
Hunger,
die wahre Haltung vieler "Schreihälse" zeigt sich, als diese selbst zur Musterung antreten müssen (S. 192),
Schüler helfen Landwirtsfrauen und alten Landwirten (S. 199-214),
die russische Revolution gibt Hoffnung zur baldigen Beendigung des Krieges,
der Erzähler und die Zugschaffnerin Anna ...

Orte: Eine deutsche Kleinstadt, Mülheim, Offenburg,
Basel, ein Kurheim bei Solothurn
Namen: Dr. Heini Brosius (Klassenführer und Turnlehrer der Quarta, Reserveoffizier), David Silberstein (von der Firma David Silberstein und Co., Tuche en gros), dessen Sohn Leo (Quartaner), Fred v. K. (Quartaner), Herr v. K. (Freds Vater, hat den Militärdienst wenige Jahre nach Bismarcks Sturz quittiert, kein Freund von Wilhelm II., S. 9/10), Dr. Hoffmann (Rechtsanwalt und Sozialdemokrat), der Heizer August Kremmelbein (solider Revolutionär, sein Ehrgeiz ist die Wahrheit), dessen Sohn August Regierungsrat Persius (war früher menschlicher, stellt sich gegen "vaterlandslose Gesellen", S. 55), der Erzähler (hat Ferd, Leo und August als Freunde), dessen Vater (Amtrichter) und die Mutter, die Haushaltshilfe Kathinka, des Erzählers selbstbewusste und welterfahrene Tante, der Baseler "Leckerli-Onkel", Gaston (Spielkamerad während der Schweizer Kur), Amtsrichter Galopp, die Familie des Apothekers J. (er, seine Frau Isabella und die Tochter Hilde), der Sohn vom armen Schneidermeister Pfeiffer, Mienchen (Landwirtstochter, freundet sich mit dem Erzähler an), alte Lehrer (einige leben in ihrer eigenen Gedankenwelt), ...
Ereignisse: Der Autor Ernst Glaeser gibt hier eine eindringliche Schilderung der gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg und gibt Einsichten in scheinbare und tatsächliche Veränderungen in der Gesellschaft nach Beginn des Krieges und während des Kriegsverlaufs.

Glaeser verarbeitet im Buch viele Erinnerungen seiner Jugendzeit in Groß-Gerau. Viele tatsächliche Geschehnisse und Personen finden sich darin wieder.
So liegt der Fokus beim Geschehen im Buch auf einer Gruppe Jugendlicher.
Autor/en: Ernst Glaeser
Jahr/Jahre: 1914 - 1918
Verlag: Non Stop-Bücherei, Berlin-Grunewald (1928?)
ISBN: - ohne -
Seitenzahl: 236


Der letzte Zivilist