Titel: Ilse Stöbe: Wieder im Amt
Eine Widerstandskämpferin in der Wilhelmstraße
Biographie

Schlagworte: Mit dem Buch wird beabsichtigt, Lücken über das Wissen um Ilse Stöbe zu schließen und ihre Widerstandstätigkeit fundiert zu belegen.

Die Widerstandskämpferin Ilse Stöbe,
es liegen nicht sehr viele Dokumente zu Ilse Stöbe vor, wobei auch heute einige von ihnen noch nicht zugänglich sind (auch S. 15),
Kommunisten im Widerstand zum Dritten Reich werden nach dem Krieg in West- und Ostdeutschland total verschieden gesehen und dementsprechend behandelt,
GRU (sowjetischer Auslandsgeheimdienst),
der letzte Tag im Leben von Ilse Stöbe,
- ihre Kindheit, - ihre Jugend, - warum sich Ilse Stöbe möglicherweise von den Veränderungen in der sowjetischen Gesellschaft angezogen fühlt (S. 28),
- ihre Arbeit beim Berliner Tageblatt unter Theodor Wolff,
Stöbe und Herrnstadt verbindet eine enge Freundschaft,
Herrnstadts weiterer Lebensweg (S. 27),
Stöbe soll die Mitarbeit bei der deutschen Abwehr angeboten worden sein (S. 30),
warum sammelt Ilse Stöbe auch verschwiegene Informationen? (S. 30/31),
was sich beim Berliner Tageblatt nach Hitlers Machtergreifung ändert,
Stöbes Antrag auf Mitgliedschaft im "Deutschen Presseverband" wird abgelehnt (S. 35),
Ilse Stöbe:
- beginnt mit ihrer illegalen Arbeit noch vor der Machtübernahme durch Hitler,
- kann gelegentlich einige ihrer Artikel in ausländischen Zeitungen unterbringen,
-s vielstündige und nervenaufreibende Arbeit führt bei ihr oft zur Erkrankung,
- verlobt sich mit dem Schweizer Rudolf Huber, der ihr nach seinem Tod eine größere Erbschaft hinterlässt,
- zieht Ende 1935 nach Warschau um,
im März 1936 setzt das Propagandaministerium durch, dass alle Auslandskorrespondenten jüdischer Abstammung, also auch Herrnstadt, entlassen werden,
1939 erklärt sich Ilse Stöbe bereit, als Kulturreferentin für die NS-Frauenschaft tätig zu werden (S. 44),
Ilse Stöbe darf Artikel für den Frankfurter Generalanzeiger schreiben,
die Slowakei erklärt sich für unabhängig, deutsche Truppen ziehen in die Tschechei ein, Hitler kündigt den über zehn Jahre mit Polen abgeschlossenen Nichtangriffsvertrag,
Deutschland fordert Polen auf, sich am Antikominternpakt zu beteiligen und fordert weiter einen freien Zugang zur Freien Stadt Danzig (S. 46),
am 23. August 1939 wird ein Nichtangriffspakt zwischen Deutschland und der Sowjetunion geschlossen,
das Zeitungskorrespondenzbureau (S. 55/56),
Ilse Stöbes Arbeit in Berlin,
der Plan Barbarossa,
Stalin, Berija, Molotow und der Verteidigungsminister Timoschenko zweifeln die Erkenntnisse der GRU an,
Festnahmen nach Kurzwellenbeobachtungen (S. 82/83),
"Die deutschen Nachrichtenlieferanten waren überwiegend Hitlergegner und Antifaschisten, sie sahen sich nicht als Agenten für den sowjetischen Nachrichtendienst. ..." (S.95),

Verwischte Spuren der Widerstandskämpferin Ilse Stöbe (S. 122-183),

Minderheiten im Blick: Spuren von Ilse Stöbes journalistischen Arbeiten (S. 182/183)

Literatur zum Buch finden wir zu verschiedenen Abschnitten getrennt auf den Seiten:
16, 101-104, 118-121 und 183-185.

Hinter Seite 112 befindet sich ein Fotobogen.

Anhang (S. 193-215)

Orte: Berlin
Schweiz: Arosa (Lungenkurort), Luzern,
Tschechei: Franzensbad (Kurort), Hohe Tatra,
Polen: Warschau
Namen: Ilse Stöbe (die Hauptperson im Buch, Mitarbeiterin von Scheliha in der Informationsabteilung des Auswärtigen Amtes), der Kommunist Rudolf Herrnstadt, Rudolf von Scheliha (s. Fußnote auf S. 50), Helmut Kindler (ein weiterer Widerstandsaktivist), Kurt Müller (Ilse Stöbers Bruder), Vlademir Lota (russischer Historiker), Theodor Wolff (Chefredakteur beim Berliner Tageblatt, zum Verlagshaus Rudolf Mosse gehörend), die Familie Herrnstadt (S. 23-25, auch Fußnote S. 26), Artur Golke (Hauptkassierer der DKP und Abgeordneter des Preußischen Landtages), Dr. Bosch (eigentlich: Jakov Bronin/Lichtenstein, lettischer jüdischer Kommunist, promovierter Historiker), der Journalist Gerhard Kegel (s. Fußnote S. 47), Mitarbeiter der GRU (S. 48-50), Immanuek Birnbaum (Korrespondent für Zeitungen der Ullstein-Gruppe, jüdischer Abstammung), Kurt Welkisch (auch S. 57), Margarita (dessen Frau),Golikow (Leiter der GRU), Dr. Arvid Harnack und Harro Schulze-Boysen (auch S. 69),
Carl Helfrich (auch Ilse Stöbes Geliebter), der Bildhauer Kurt Schumacher (S. 91/92), ...
Ereignisse: 1911 in einer Handwerkerfamilie in Berlin-Lichtenberg geboren, arbeitete Ilse Stöbe seit 1930 bei dem legendären Chefredakteur des Berliner Tageblatts, Theodor Wolff. Dort lernte sie auch Rudolf Herrnstadt kennen, der sie für eine Zusammenarbeit mit dem sowjetischen Nachrichtendienst GRU warb. Gemeinsam mit ihm hielt sie sich in der zweiten Hälfte der 1930er Jahre in Warschau auf und war dort als Auslandskorrespondentin für Schweizer und deutsche Zeitungen tätig.
1940 vermittelte ihr der Botschaftsrat Rudolf von Scheliha, dessen Berichte die Grundlage ihrer Informationen an die GRU waren, eine Anstellung in der Informationsabteilung des Auswärtigen Amtes. Als die Gestapo den Namen von Ilse Stöbe in einem Funkspruch aus Moskau entdeckte, wurde sie am 12. September 1942 im Rahmen der Ermittlungen gegen die Widerstandsgruppe »Rote Kapelle« festgenommen, Scheliha etwa sieben Wochen später. Beide wurden am 14. Dezember vom Reichskriegsgericht zum Tode verurteilt und am 22. Dezember 1942 in Plötzensee hingerichtet.
(Text vom Buchumschlag übernommen)
Erzeugnisse: Die Schwimmerin (Roman von Theodor Wolff, 1937, geschrieben im französischen Exil)
Autor/en: Hans Coppi/Sabine Kebir
Jahr/Jahre: 1911 - 1942 (bis 2012)
Verlag: VSA: Verlag Hamburg
ISBN-13: 978 - 3 - 89965 - 569 - 8
Seitenzahl: 215