Titel: Ich war Hitlers letztes Aufgebot
Meine Erlebnisse als SS-Kindersoldat
Erlebnisschilderung, Grundlagenbuch

Schlagworte: In einem Vorwort erläutert Günter Lucks, wann er auf die Idee kam, die Erinnerungen an seine Jugendjahre und die ersten Jahre seines Erwachsenseins aufzuschreiben.
Das Kennenlernen des Politikredakteurs der Hamburger Morgenpost kam ihm dabei zustatten.

Das Arbeitermilieu, in dem Günter Lucks aufwächst,
Günter ist stolzer Hitlerjunge,
nach Hitlers Machtergreifung treten ganze Hundertschaften von RFB-Leuten (RotFrontkämpferBund) der SA bei,
auch Josef Goebbels hing früher kommunistischen Ideen an (S. 18),
Kinderlandverschickung (KLV, S. 20/21),
Rohstoffsammlungen (S. 21/22),
Lebensmittelkarten (S. 22),
Luftangriffe der Alliierten auf Hamburg (S. 27-36),

beim Volkssturm:
das Reichsausbildungslager (RAL) in der Lausitz,
das Reichsausbildungslager Bad Luhatschowitz,
die Tschechoslowakei ist Reichsprotektorat,
im RAL kommt Günter Lucks mit Gleichaltrigen aus vielen Landesteilen Deutschlands zusammen, es werden viele verschiedene Dialekte gesprochen,
von den Jugendlichen wird unbedingter Gehorsam verlangt, bei den Ausbildern dürfen selbst Fehler nicht beanstandet werden,
während der Ausbildung hören die Jugendlichen wiederholt von von massiven Luftangriffen auf deutsche Großstädte,

durch Zufall zur Waffen-SS (S. 52-57),
die sogenannte Russische Befreiungsarmee (ROA), unter der Führung des früheren Generalleutnants der Roten Armee Andrei Andrejewitsch Wlassow (Auch S. 62),
das Regiment Konopacki (S. 63),
an der Front (S. 65-89),
Kettenhunde (S. 78),
Selbstverstümmelung (auch S. 82),
verwundet,
zwischen Russen und Amerikanern,
Deutsche, zumal in Uniform, gelten in den ersten Nachkriegswochen in der Tschechoslowakei als vogelfrei,

die Odyssee von Günter Lucks:
Woijna Plennys (Kriegsgefangene),
bei den Gefangenen wird zwischen SS-Leuten und Wehrmachtsangehörigen unterschieden, später außerdem zwischen Soldaten und Offizieren,
im Viehwaggon über den Balkan,
Kameraden erzählen vom Krieg ...,

die teilweise sehr verschiedenartigen Erlebnisse in den verschiedenen Gefangenen-/Arbeitslagern:
schlechte und gute Menschen,
schlechte und bessere Arbeiten,
kein Essen, schlechtes Essen, besseres Essen,
keine wettergemäße Kleidung, in etwa geeignete Kleidung,
keine, schlechte oder bessere Unterkünfte,
schlechte hygienische Verhältnisse,
Krankheiten,
Probleme der Raucher,

die Beschwerde (S. 174/175),
im Lager Tuschino (Vorort von Moskau):
Leben, Arbeit und sogar Kultur im Lager,
hierbei sind auch gefangene Ungarn beteiligt,
Antifa (S. 199-203, 209),
Ende 1947 darf erstmals Post empfangen werden,
die MIG-15 (S. 210/211),
Arbeitstellen auch außerhlb des Lagers,
in Moskau befinden sich auch japanische Kriegsgefangene,
die Arbeitsnormen gelten auch für Strafgefangene,
"Gaswagen" (S. 215),
ab 1948 wird regekmäßiges Briefeschreiben erlaubt,
auch die ärztliche Versorgung wird besser,
durch Normübererfüllung kann man zu geringen Mengen an Bargeld kommen,
jüdische Bauchladenverkäufer,
eine aufkeimende deutsch-russische Liebe,
Wehrmachtsangehörige und SS-Angehörige hatten verschiedene Koppelriemen (S. 254),
die Sowjets haben ihren Sieg über Deutschland bitter bezahlt (auch S. 278),
...
...

Am Buchende finden wir einen Abriss: Stationen meiner Odysee von Januar 1945 bis Januar 1950,
ein Nachwort von Günter Lucks
und eines des Mitautoren Harald Stutte: Es begann mit einem dicken Umschlag.

Einige schwarz-weiß Fotos im Buch verstärken die Eindrücke beim Leser.

Orte: Hamburg, Bernsdorf (in der Oberlausitz), Gronenfelde, Heiligenstedt, Friedland, ...
Prag, Brünn, Tischnowitz/Tisno, Bad Luhatschowitz/Lazne Luhacovice, Networschitz, Kienschlag//Prosetschnitz, Znaim/Znoymo, Iglau//Jihlava, Pisek, Tabor (Festungsstadt aus der K. u. k.-Zeit), Brünn,
Altlichtenwarth, Tulln (an der Donau),
Braila, Jassy/Iasi,
Städte in der Sowjetunion
(Der lange Leidensweg des zu Hitlers letztem Aufgebot gehörenden Günter Lucks wird auf einer übersichtlichen Landkarte auf den ersten Seiten des Buches nachvollziehbar)
Namen: Der Schneidermeister Adolf Schill (Großvater), die Eltern, der Stiefvater, Günter Lucks (Buchautor), Bruder Herrmann, die Halbgeschwister Helma und Jürgen, Unteroffizier Klawitter (Schießausbilder), Gruppenführer Kuhn (Gefreiter), Stabskapitän Halubni (Leiter eines Bekleidungslagers, menschlischer tschechischer Stabskapitän), Helene Otts (Arbeiterin in einer Möbelfabrik in Tallinn, kümmert sich liebevoll um Günter Lucks), Oberleutnant Sasse (Brigadier in einem Lager bei Salaspils/Kirchholm; preußischer, aufrechterTyp), Moderator Heinz Goedecke (vom Soldatensender Belgrad, S. 171/172), "Maler Blau" (malt im Auftrag der Russen Bärenbilder), Leutnant Schubin (Kontrolloffizier, S. 185/186), Edgar (wird Günter Glucks zum echten Freund), Albert Prestin, Albert Thoden, Heinz Rintschenk, Albert Piller und Thilo Ruppel (gehören in Tuschino zum Kulturkreis), Dr. Immig (deutscher Lagerarzt), der russische Startenor Iwan Koslowski, Leo Trotzki (Begründer der Roten Atrmee), "Gottvater" Lenin (Denker und Wegbereiter der marxistisch-leninistischen Lehre), Stalin (sowjetischer Alleinherrscher), Jorka (Bewacher), Walja (russische Komsomolzin), ...
Ereignisse:
Das letzte Aufgebot
der Nazis bestand zum Teil aus Kindern. Eines davon war der Hamburger Günter Lucks.

Im März wird der 16-Jährige von der SS rekrutiert und an die Front bei Wien geschickt. Das Kind kämpft und tötet - und gerät in russische Gefangenschaft.

Eine jahrelange Odyssee durch zahlreiche Lager beginnt - eine unglaubliche Geschichte, die in Moskau in eine große, tragische Liebe mündet ...
(Text vom Buchrücken übernommen)
Autor/en: Günter Lucks mit Harald Stutte
Jahr/Jahre: 1933 - 1955
Verlag: Weltbild
ISBN-13: 978 - 3 - 8289 - 4490 - 9
Seitenzahl: 303