Titel: Stürmisches Leben (Autobiographie von Ernst Heinkel)

Schlagworte: Der deutsche Flugzeugbauers Ernst Heinkel
erzählt sein Leben

Orte: Deutschland (Österreich, Schweden, Japan, Ägypten uvm.)
Namen: Ernst Heinkel, Hellmuth Hirth, Ernst Udet, Hermann Göring uvm.

Ereignisse: Mit der Explosion des Luftschiffs LZ4 im August 1908 beginnt Heinkels Interesse am Flugzeugbau. Seine finanziellen Mittel sind gering, trotzdem bastelt er sich seine erste Flugmaschine zusammen. 1911 beginnen die ersten Testflüge, dabei verunglückt Heinkel schwer. Als er aus dem Krankenhaus kommt, beginnt er bei Albatros- und später bei Hansa-Brandenburg - mit dem Bau von Seeflugzeugen. Der Großteil der deutschen und österreich-ungarischen Seeflugzeuge stammt aus seiner Feder. Heinkel selbst rühmt sich der militärischen Erfolge mit seinen Flugzeugtypen. Doch der 1. Weltkrieg geht verloren und der deutsche Flugzeugbau wird von den Alliierten verboten.

Für Heinkel bricht eine schwierige Zeit an. So beginnt er für die schwedische und japanische Marine Flugzeuge zu bauen. Das japanische Schlachtschiff Nagato erhält ein Heinkel-Katapultflugzeug. Ab 1922 werden wieder Zivilflugzeuge in Deutschland von den Alliierten zugelassen. So entstehen eine ganze Reihe von Fracht- und kleineren Passagierflugzeugen. Ab 1925 beginnt die Reichswehr heimlich mit dem Aufbau einer Luftwaffe. Heinkel ist aktiv dabei und trickst die alliierten Kontrollbehörden geschickt aus.

1932 wird Heinkel mit dem Verkehrs-Schnellflugzeug He 70 weltweit bekannt, da es diverse Rekorde aufstellt. Mit dem Nationalsozialismus bricht eine neue Ärä für Heinkel an. Heinkel selbst ist Jude, und es kommt immer wieder zu Konflikten mit der Regierung. Trotzdem arbeitet er an der geheimen Aufrüstung mit. 1935 führt Hitler die Reichswehr erneut ein. Jetzt wird massiv in die Aufrüstung der Luftwaffe investiert. Heinkels Bomber He 111 wird zum Rückgrat der deutschen Bomberflotte.

Heinkel entwickelt 1939 das erste Düsenflugzeug der Welt, die He 178. Trotz technischer Überlegenheit vieler seiner Maschinen werden vom Reichluftfahrtministerium (RLM) andere Hersteller bevorzugt. Die Fehleinschätzungen und Projektumstellungen im RML schwächen die Luftwaffe immer stärker. Materialprobleme und alliierte Luftangriffe sorgen für das Übrige. Die Kapitulation rückt immer näher. Da helfen auch keine V-Waffen und der Düsenjäger He 162 mehr. Heinkel wird in Tirol von den Amerikanern gefangen genommen. In England werden ihm im Juli 1945 die deutschen Beutestücke vorgeführt, darunter einige He 162. Bis 1949 muss sich Heinkel einer Reihe von Entnazifizierungsverfahren stellen. 1950 beginnt er mit dem Bau der berühmten Heinkel-Motorroller. Die Autobiographie endet 1953 mit einer Reise nach Ägypten und dem Besuch der ägyptischen Luftwaffe.

Anmerkung:
Autobiographien sollte man stets hinterfragen. Bei aller Technikbegeisterung hat Heinkel sowohl im Kaiserreich als auch in der NS-Zeit Kriegsflugzeuge entwickelt. Deren Erfolge im Kriegseinsatz erwähnt er oft, die Opfer dagegen wenig. Er mußte sich mit den Systemen arrangieren, um an Aufträge zu kommen. Obwohl er Jude war, konnte er aufgrund seiner hervorragenden Kenntnisse im Dritten Reich aufsteigen. Er wurde selbst von Hitler empfangen.

Aus technischer Sicht ist Heinkel sicherlich einer der wichtigsten Flugzeugentwickler des letzten Jahrhunderts. Er baute z.B. das erste Düsenflugzeug der Welt, die He 178.

Erzeugnisse: Flugzeuge

Autor/en: Ernst Heinkel
Jahr/Jahre: 1908 - 1953
Verlag: Europäischer Buchklub Stuttgart
ISBN: antiquarisch (um 1955)