Titel: Hamburg kaputt
Autobiographischer Roman
Jugendroman, auch für Erwachsene

Schlagworte: Die hamburgischen Fußballmannschaften Altona 93 und HSV (Hamburger-Sport-Verein),
Jungenbanden (Fußballsoiele, "Kloppe"),
Ferien bei den Großeltern in Meiendorf,
der Großvater erinnert sich an den "Altonaer Blutsonntag",
viele Jungen freuen sich, wenn sie das Alter erreichen, um in die HJ (Hitlerjugend) aufgenommen zu werden,
der Großvater hat die Tommies (die englischen Soldaten) noch als "Edelsoldaten" aus dem 1. Weltkrieg im Gedächtnis und glaubt nicht an eine Bombardierung Hamburgs,
die Jungen hören in der Schule von dem deutschen Auswanderer Sigismund Rüstig,
bei schönem Wetter zieht es viele Hamburger an die Elbe,
der Luftangriff auf Hamburg in der Nacht zum 25. Juli 1943 und viele weitere Luftangriffe,
"Christbäume", Phosphorbomben, Sprengbomben ("Wohnblockknacker"), Minenbomben,
die Flak,
Feuersturm, direkte und indirekte Bombenopfer,
das veränderte Leben der Hamburger Bevölkerung, die in Bunkern und Luftschutzkellern Schutz sucht oder Hamburg verlässt,
Plünderer,
"Fliegende Festungen",
Verdunkelungspflicht,
Flucht vor weiteren Bombenangriffen nach Meiendorf,
russische Kriegsgefangene in Arbeitseinsätzen,
Hitlerjungen,
Volksempfänger,
"Herrenrasse" - "Untermenschen",
Tiefflieger,
Rachegefühle,
der Vater kommt von der Ostfront auf Heimaturlaub,
die Mutter ist schwanger,
in der Hamburger Wohnung sind fremde Menschen einquartiert worden,
die Tommys (Engländer) bombardieren Hamburg auch am Zweiten Weihnachtsfeiertag 1944,
im April 1945 befinden sich die britischen Truppen in der Lüneburger Heide, am 1. Mai stirbt Hitler, am 2. Mai übergibt der Gauleiter Karl Kaufmann die Stadt Hamburg den britischen Truppen,
die russischen Kriegsgefangenen treten über den Verband des Roten Kreuzes ihre Heimreise an, ...

Orte: Hamburg, der Sondeburger Platz (Kaltenkircher Platz), die Schlageterstraße (Stresemannstraße), ..., Meiendorf und die Meiendorfer Schweiz mit der Eisenbahnstrecke Hamburg - Lübeck
Namen: Herr Reinhardt (Jürgens Lieblingslehrer), der russische Kriegsgefangene Rodion Bashimiroff mit Kameraden, die Mitschüler Heilhoff, Fingerdo, Bahming und Sterninske und Mitglieder der Oeversseebande wie Abu Meyer, Horst Schönborn und Hans Schwarte, das Ehepaar Franke (bleiben bei Luftangriffen in der Wohnung, weil Herr Franke Jude ist), Apotheker Killewinski, Blockwart Böhme, "Onkel Baldrians" Stimme im Reichssender Hamburg, die Meiendorfer Großeltern, Karl Kaufmann (der Gauleiter Hamburgs), Blockwart Giesing, HJ-Führer Tietjen, Lehrer Naujoks (Mitglied der SA und des Ersatzheeres), ..
Ereignisse: Im Sommer 1980 kam er aus Kalifornien zurück. Er ging in dem Viertel spazieren, in dem sie sich als Jungs rumgetrieben hatten. Er stiefelte durch die Rainstraße, in der früher ihr Lehrer, der alte Soldat, gewohnt, und in der sie Fußball gespielt hatten. Die Rainstraße, stellte er fest, war noch immer mit Teer asphaltiert, wie damals 1943, als sie viele Menschen während eines nächtlichen Bombenangriffs mit Stangen aus dem brennenden, phosphorverseuchten Teer gerettet hatten. Das alte Schulgebäude stand noch immer an der Ecke Rain- und Harkortstraße. Es sah nicht anders aus als damals.
Und doch war es anders, 1943, als er ein 10jähriger Junge gewesen war und wie alle nur den einen Wunsch hatte: in die Jugendmannschaft von Altona 93 aufgenommen zu werden.
Jürgen Bruhn erzählt die Geschichte eines gewaltsamen Erwachsenwerdens ganz aus der Perspektive des Jungen: was in den Nächten des Bombenterrors und der vom Himmel regnenden 'Tannenbäume" in Hamburg geschah, wie Tod und Zerstörung um sich griffen, aber auch Tapferkeit, Menschlichkeit und Selbstlosigkeit möglich wurden, wie die Kinder versuchten, zusammen mit dem 'Alten Soldat', Menschen aus dem glühenden, klebenden Straßenteer zu retten, wie er selbst den Tod dreier seiner Freunde mit ansehen mußte und mit der Mutter im großen Strom der Flüchtlinge aus dem tosenden Hamburg floh. Bei den Großeltern in Meiendorf lernte er russische Kriegsgefangene kennen; einer von ihnen, Rodion, rettete ihm das Leben und kam dabei selbst zu Tode. "Es wird erforderlich sein, wenigstens 10.000 Tonnen Bomben abzuwerfen, um diese Stadt auszulöschen", hatte der Oberbefehlshaber des Britischen Bomberkommandos, Sir Arthur Harris, in seinem Einsatzbefehl Nr. 173 gesagt...und so war es gekommen.

Dies war das Vorwort zum folgenden Geschehen, das die Kriegsjahre 1943 bis 1945 und das Kriegsende im Großraum Hamburg schildert.
Autor/en: Jürgen Bruhn
Jahr/Jahre: 1943 - 1945
Verlag: Die Hanse
ISBN: 3 - 434 - 52584 - X
Seitenzahl: 248