Titel: Goethe unterwegs in Schlesien
Fast ein Roman

Schlagworte: In einem Brief an Herzog Karl-August von Sachsen-Weimar äußert Goethe Ende Februar 1790 den Wunsch, das 90er Jahr soviel als möglich unter freiem Himmel zu verbringen (S. 9),
zwischen Preußen und Sachsen-Weimar besteht eine enge militärische Allianz,
Herzog Karl August ist Kommandeur eines preußischen Reiterregiments,
die Hinreise,
von Weimar aus reist Goethe dem Herzog und seinen Soldaten nach Aschersleben nach,
die Feuermaschine bei Tarnowitz,
der Ruf des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm II. (S. 15),
die Lage in Europa (S. 16/17),
Die Reichenbacher Konvention (S. 17), Reichenbach am Eulengebirge (heute: Dzierzoniów, in Polen)
Anatomie als Entwicklungslehre (die Idee vom Zwischenkieferknochen, S.21),
die Tataren und die Schwarze Madonna,
bei der gesamten Reisebeschreibung kommen selbst die Pferde nicht zu kurz, auch über den Umgang mit ihnen, ihr Befinden wird berichtet,
selbstverständlich werden die durchfahrenen Landschaften und Ortschaften/Städtchen und deren Bewohner beschrieben,
Essen, Trinken und die Unterkünfte werden unter die Lupe genommen,
Goethe lernt mehrere hervorragende Menschen kennen und er verliebt sich,
der Autor bringt uns kleine und größere Einladungen näher, wobei er uns auch die Kleidung, insbesondere die der Frauen, öfter detailreich vorstellt,

bei Zirlau trifft sich Goethe am Rand eines Feldlagers mit dem Herzog Karl August von Weimar, der zugleich den Rang eines preußischen Reitergenerals bekleidet,
die beiden tauschen Neuigkeiten aus, auch von Goethes Schauspiel ´Tasso´ ist die Rede, Goethe hat als Geschenk für den Herzog ein neues Werk mitgebracht,
Goethe nimmt an Ausritten ins Riesengebirge teil, beobachtet, denkt nach, zeichnet und träumt,
aus der Geschichte Schlesiens (S. 34-37),
eine Königin und eine Herzogin aus dem Haus Hessen-Darmstadt (S. 40-42),
Goethe und Henriette,
der Herzog und Goethe unterhalten sich über (Christiane Vulpius und den Sohn, S. 83/84) später auch über Lotte (Lida, S. 86),
der "Gebirgsritt" in die Grafschaft Glatz,
Goethe erinnert sich an den großen Erfolg seines Werther,
auf Gut Hartlieb,
i
n Schweidnitz, in Silberberg und in Glatz hat Friedrich der Zweite von Preußen Festungen anlegen lassen,
Goethe zeigt sich als Geologe und Mineraloge (S. 116),
Goethe als Gast bei Major von Rauch,
über die Grenze hinein ins österreichische Böhmen,
Goethes kurze Rückerinnerung an seine Italienreise,
zurück in Breslau trifft sich Goethe mehrmals mit Friedrich von Schuckmann, die beiden unterhalten sich über Bergwerke,
die oberschlesische Reise,
diese Reise unternehmen der Herzog, Goethe, Reden, deren Diener mit wenigen Husaren als Begleitung,
oberschlesische Schächte und Hütten,
Erinnerung an die Erfindung der Dampfmaschine in England (S. 175-177),
der Autor erzählt das Wichtigste im Leben von Friedrich Anton Freiherr von Heinitz, dessen Person für die Beschreibung von Goethes Reise nicht ohne Belang sei ...,
etwas über Friedrich den Zweiten von Preußen,
Friedrich und Heinitz,
die allgemeine Schulpflicht in Schlesien gibt es seit .. (siehe S. 211),
Rückbezug zum Siebenjährigen Krieg,
Friedrich und Voltaire,
Friedrichs Gegner haben diesen zum Weiberfeind erklärt,
die erste Dampfmaschine in Sachsen,
Zivildienst (S. 260/261),
Goethes "unglücklicher" Gästebucheintrag in Tarnowitz,
der Marienaltar in Krakau,
die Juden, ihr Aussehen und ihre Sprache (Jiddisch) in der Krakauer Vorstadt Kazimierz,
die galizischen Schtetl,
die Kartoffelernte,
in Kreuzburg,
das Landarmenhaus ist eine Arbeit von Carl Gotthard Langhans, der auch das Brandenburger Tor und das Schauspielhaus in Berlin entworfen und erbaut hat,
Wasserpolnisch (S. 333),
ein fast verschollenes Gedicht von Goethe (S. 339),
nach Beendigung der Rückreise nach Breslau erhält Goethe von Schuckmann einen wichtigen Brief,
die Rückreise,
am 6. Oktober 1790 ist Goethe zurück in Weimar

wie es einigen der hier schon aufgetretenen Personen weiterhin ergeht, insbesondere Schuckmann, der im Frühjahr 1814 die Ernennung zum preußischen Innenminister erhält ...

Zum Buch gehört das Heftchen: Quellenhinweis und die gezeichnete Karte: Goethes Schlesische Reise im Jahre 1790
(Anm.: Die Karte ist eine gute Gedächtnisstütze)

Orte: Die Anfahrt Goethes erfolgt von Weimar, über Jena, nach Dresden,
von der Reise Goethes werden hier im Weiteren nur wenige Orte angegeben, da diese in Verbindung mit der Reisestrecke auf einer gezeichneten Karte in einem besonderen Anhang (Quellenhinweis) vollständig verzeichnet sind,
Schlesien, Görlitz, Breslau, die schlesischen Gebirge,
Oppeln, Tarnowitz, Krakau, Czenstochau, Kreuzburg (der Geburtsort des Autors Pontek)
Namen: Goethe, Herzog Karl-August von Sachsen-Weimar, König Friedrich II. von Preußen, Karl Ludwig von Knebel. (hat Goethe nach Wemar verholfen, die beiden werden enge Freunde), Paul Götze (Goethes Diener und Kutscher), Henriette von Lüttwitz, Henriettes Eltern, Graf Hoym (dirigierender Minister von Schlesien), Freiherr von Danckelmann (Justizminister von Schlesien), Reichardt (Komponist und Kapellmeister in Berlin), Friedrich von Schuckmann (Oberbergrichter), die etwa zwanzigjährige Henriette Freiin von Lüttwitz, Hans Wolf von Lüttwitz ( Henriettes Vater, Generallandschaftsrepräsentant von Schlesien), Franz Kleist (Offizier und Dichter), in Breslau trifft Goethe Personen, die er schon kennt und solche, die ihm neu vorgestellt werden (S. 52-56), Merck (Goethes Jugendfreund in Darmstadt), Jakob Böhme ("Schusterphilosoph", S. 117-119), Reden (Graf und Berghauptmann), dessen Kutscher Haberland, Friedrich Anton Freiherr von Heinitz (bekleidet viele führende Ämter, insbesondere im Bergbau- und Hüttenwesen), dessen Elternhaus (S. 178), Eleonore Magdalena Juliane von Reden (Cousine von Heinitz und spätere Ehefrau),
der Maler Graff, Fredersdorf (von Friedrichs Kammerdiener zum Geheimen Kamerier und Freund),
Sutor (Schreiber und Diener Goethes), Professor Scheidt (naturwissenschaftlicher Schriftsteller in Krakau),
Zielonka (Redens auch polnisch sprechender Diener), der Baalschem (eigentlich: Israel ben Elieser, hat die chassidische Frömmigkeit zum Leben erweckt), der Schlesier Christian Günther (halb Mediziner, ganzer Dichter und unmäßiger Trinker, S. 336/337), ..
Ereignisse: Im Sommer und Nachsommer 1790 hält sich Goethe in Schlesien auf. Meist an der Seite seines Herzogs. Der, mit Preußen alliiert, ist an der Spitze von zwei Berliner Garderegimentern ins Vorland des Riesengebirges eingerückt. Wieder einmal droht ein Krieg. Zugleich versammelt sich in Reichenbach am Eulengebirge die europäische Diplomatie, entwirft die Reichenbacher Konvention und - verhindert den Krieg.

Der König von Preußen zieht sich mit seinen Truppen zunächst nach Breslau zurück, wo er für eine Weile Hof hält. Goethe, sonst kein Freund von Paraden, Galadiners und rauschenden Hofbällen, zeigt sich diesmal dem gesellschaftlichen Trubel nicht abgeneigt. Er hat die aparte und intelligente Henriette von Lüttwitz kennengelernt. Und was sich jetzt zwischen ihnen entspinnt, ist »fast ein Roman«. Der 41jährige, schon weltberühmte Dichter steht nach wenigen Tagen entschlossen vor Henriettes Eltern - einer altadligen, schlesischen Magnatenfamilie - und hält um die Hand ihrer 21jährigen Tochter an. Die Elternn ersuchen Goethe um Bedenkzeit.

Inzwischen unternimmt der Dichter, allein oder in Gesellschaft, ausgedehnte Ritte und tagelange Kutschenfahrten: die weiten Oderebenen verlocken ihn ebenso wie die schlesischen Gebirge. Und nicht minder zieht es ihn zu einer damaligen Sensation: Es ist die große Feuermaschine bei Tarnowitz, die erste ...
(Text -stark gekürzt - vom Schutzumschlag - übernommen)
Erzeugnisse: Der Familienroman Sophiens Reise von Memel nach Sachsen, von Johann Timotheus Hermes (S. 55), das Büchlein Die Metamorphose der Pflanzen, von Goethe; der Marienaltar in Krakau, Schnitzaltar, geschaffen von Veit Stoss; das Bild Mann mit Nelke und das Bildnis des Kardinals Nicholaes Albergati, von Jan van Eyck
Autor/en: Heinz Piontek (stammt aus Kreuzburg in Oberschlesien)
Jahr/Jahre: 1790 - 1815
Verlag: Bergstadtverlag Wilhelm Gottlieb Korn GmbH
ISBN: 3 - 87057 - 173 - X
Seitenzahl: 380 und ein zusätzliches Heftchen: Quellenhinweis