Namen: Jakob Fugger, der Reiche, Kaiser Friedrich III.,
Maximilian I., Conrad Peutinger, Sybille Artzt, die Königin von Zypern (Catarina
Cornaro, eine Tochter eines venezianischen Handelsmannes) |
Ereignisse: Friedrich III. und seinem Gefolge soll in Augsburg
kein Einlaß gewährt werden, bevor er nicht wenigstens die alten Schulden
beglichen hat. Da erkennt der Vater von Jakob Fugger ("dem Reichen") seine
Chance. Er bürgt für Friedrich und sein Gefolge und kleidet die ganze
Truppe auch noch von oben bis unten ein! Als Gegenleistung bekommt er
ein Wappen vom Kaiser: die Lilie. Fortan darf sich der Zweig der Familie
"Fugger von der Lilie" nennen. Das bringt noch weitere Privilegien mit
sich.
Was den 14-jährigen Jakob damals brennend interessiert, ist das Spiel
mit der Macht bzw. wie leicht die Herrschenden zu beinflussen sind. Bei
Lehr- und Wanderjahren von Amsterdam bis Rom und Venedig lernt er, wie
die Geschäfte mit Politik und Intrigen verwoben sind. Er verdient am Ablasshandel
und wird zum Bankier von Papst und Kaiser. Aber nur wenige wissen, wie
sehr der mächtige Jacob Fugger um seinen Reichtum kämpfen muß. Und ohne
die verbannte Königin von Zypernwürde der reichste Mann der Welt alles,
was er besitzt, verlieren.
Im Laufe seines Lebens hat Fugger mehrfach total bankrotte Herrscher unterstützt
und auf diese Weise zwei Kaiser bezahlt, Maximilian I., den Sohn von Friedrich
und später Maxilimilians Enkel Karl V., von dem man sagt, daß in seinem
Reich nie die Sonne unterging.
Mielkes Roman endet mit dem Kauf eines Kaisers:(Maximilian) .
Erläuterungen:
Die Stadt Venedig (!) adoptierte Catarina Cornaro, nachdem sie den König
von Zypern geheiratet hatte und ließ diesen ermorden (auch ihren kleinen
Sohn), um Einfluß auf das Zuckerrohrmonopol Zyperns zu haben. Als "Abfindung"
bekam sie einige Dörfer und Burgen bei Asolo in der Provinz Venedig, die
allerdings später von König Maximilians marodierenden Truppen (versehentlich)
zerstört wurden. Jakob Fugger - und das ist geschichtlich nachgewiesen
- hat im Hause ihres Vaters in Venedig gewohnt, als er das erste Mal nach
Venedig kam, und später auch noch gelegentlich. Es ist also wahrscheinlich,
daß er sie gekannt hat. Sie soll schön und klug gewesen sein - wenn auch
sehr schwermütig (wen wunderts?!). "La regina della tristesse" wurde sie
genannt Ebenso ist es Fakt, daß Jakob Fugger aus bis heute unbekannter
Quelle beträchtliche Geldmittel bekam, die ihn vor dem Ruin retteten.
Seine Ehe mit Sybille Artzt bestand außerdem nur auf dem Papier - sie
brachte ihren langjährigen Liebhaber gleich in die Ehe mit. Also, um es
kurz zu machen: hier spekuliert Mielke. Immerhin ist "Gold für den Kaiser"
ein Roman und kein Sachbuch. Oder man kann auch sagen, er zählt 2 + 2
zusammen. Man kann seine Spekulationen aber nicht widerlegen.
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