Titel: Freiherr vom Stein
Sein Leben - seine Zeit
Grundlagenbuch (Biographie)

Schlagworte: Den Kapiteln voran finden wir ein ´grobes´ Inhaltsverzeichnis.

- Zwischen Kaiser und König
Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein wird am 25. Oktober 1757 als Sohn (als neuntes von zehn Kindern) von Vater Karl Philipp und Gemahlin Henrietta Karolina, geb. von Langwerth, geboren,
die Lahn,
woher stammen die Steins und wann und von wem wurden sie in den Reichsfreiherrnstand erhoben (S. 8),
die Mutter lehrt ihn Moral und Religion,
Reichsfreiherr (auch S. 10),
Stein soll ein Dickkopf sein,
zeitlebens kämpft er für den Reichsritterstand und gegen die Landesherrn (S. 17),
im Oktober 1773 verlässt Karl vom Stein das Elternhaus,
eine Postkutschenreise bereitet keine Freude,
die hannoversche Landesuniversität wurde 1737 von Georg II. August gegründet, der zugleich Kurfürst von Hannover und König von Großbritannien war (S. 19),
die Adelsuniversität Göttingen,
der schwäbische Theologe Christlieb ersetzt den gekränkt abgezogenen Salzmann als Karls Hofmeister,
der Philosoph August Wilhelm Rehberg wird Karls Studienfreund,
Karl wird begeistert von Montesquieus Esprit de loi,
Möser ist angetan von der aus dem germanischen Mittelalter stammenden Selbstverwaltung,
Stein verlässt nach sieben Semestern Göttingen und geht zum Reichskammergericht (richterliche Gewalt) nach Wetzlar,
Kleinstadtmief und geschraubte Reden fallen Stein besonders auf,
beim Kurfürst von Mainz,
"Zu Hause schlucken die Fürsten Rechte und Freiheiten des Landadels, der Landstädte und der Landeskirchen. Ihre eigenen wissen sie in Regensburg zu wahren" (S. 27),
Regensburg beherbergt den Reichstag (Legislative), (S. 27/28),
der Reichshofrat in Wien (konkurriert mit dem Reichskammergericht in Wetzlar),
einige Hofratsstellen sind für Protestanten reserviert,
der habsburgische Kaiser (Joseph II.) trägt einen stolzen Titel, doch er verfügt nicht über die entsprechende Macht (S. 28/29),
der Siebenjährige Krieg wird als "Bürgerkrieg" bezeichnet (die Familie Stein hat je einen Sohn auf je einer der beiden Seiten, (S. 35),
Staatsminister von Heinitz setzt die Einstellung von vom Stein zum Oberbergrat (Beamter des preußischen Staates) durch,
der Oberbergrat Friedrich Wilhelm von Reden ist vom Steins Kollege,
preußische Besitzungen gibt es auch in Westfalen und am Niederrhein,
in Westfalen gibt es noch Reste altgermanischer Freiheit und altständischer Selbstverwaltung,
in Ostelbien finden sich erbuntertänige Landarbeiter, geduckte Städter und disziplinierte Junker,
Gottfried Ephraim Lessing äußert sich negativ gegenüber der Frivolität und der Freigeisterei im ´französisierten´ Berlin (S. 40),
was ist Glück? (S. 41),
vom Stein soll das Familienerbe verwalten, es später erben, aber er soll auch heiraten,
im Amt hat vom Stein 170 Gruben mit 1200 Beschäftigten und die Ruhrschifffahrt zu beaufsichtigen,
Kaiser Joseph II. ist ´Despot aus Idealismus, Menschenschinder aus Menschenfreundlichkeit´ (S. 44/45),
vom Stein, als Diplomat eingesetzt, erreicht, dass Kurmainz am 15. Oktober 1785 dem zwischen Preußen, Kursachsen und Hannover geschlossenen Fürstenbund beitritt (S. 47),
- Signale aus dem Westen
Gruben- und Hüttenbesichtigungen in England,
Dampf- und Spinnmaschine sind erfunden,
die Französische Revolution,
diese wird auch von den Deutschen Klopstock, Herder, Kant, Hegel, Schelling und Hölderlin begrüßt,
Friedrich Wilhelm II. zieht den Frack der Garde-Uniform vor, er gibt sich a-preußisch,
Religionsfreiheit für Preußen (S. 62),
...
- Ein Regime bricht zusammen
...
- Das Jahr der Reformen
...
- Der Sturz
...
- Zweikampf mit Napoleon
...
- Die Restauration
...
- Im neugotischen Turm
...
-- Dokumente und Literatur
-- Personenregister

Orte: Nassau, Göttingen, Wetzlar, Mainz, ...,
Wien

Namen: Am Buchende finden wir ein ausführliches Personenregister. Hier erfahren wie auch, auf welchen Seiten von der jeweiligen Person die Rede ist.

Hier nur einige Namen: Rechtsprofessor Ayrer, Professor Johann Stephan Pütter (Göttingen; Sachgebiete: Reichsgeschichte, Reichsrecht und Reichsprozessordnung), August Wilhelm Schlözer (brilliert mit Universalgeschichte und Welterfahrung), der Hofmeister Salzmann (begleitet Karl bei seinem Auszug aus dem Elternhaus, versucht Karl zu erziehen/gängeln), Kaiser Joseph II., Friedrich II. von Preußen, Voltaire (François Marie Arouet, Freund Friedrichs des Großen), ...

Ereignisse: Sein Wort ´Ich kenne nur ein Vaterland, das heisst Deutschland´ wurde immer wieder zitiert: im Bismarckreich, in der Weimarer Republik, im ´Dritten Reich´. In Berlin hatte der preußische Reformminister erst nahezu ein halbes Jahrhundert nach seinem Tode ein bescheidenes Denkmal erhalten, doch bauten Liberale und Demokraten der Frankfurter Nationalversammlung von 1848/49 bereits auf ihn;
heute wird er in der Bundesrepublik als ´Vater der Selbstverwaltung´geschätzt.

Jede Zeit und jedes Lager holte sich bei ihm, was in den eigenen Kram passte. Er selbst machte das möglich, weil er sich als Reformer des friderizianischen Preußen(s) und Prediger einer deutschen Einigung im Laufe seines langen Lebens ständig schriftlich äußerte.

Diese Biographie gibt ein Bild des Freiherrn vom Stein aufgrund der praktisch vollständig vorliegenden Forschungsergebnisse, ohne die Legenden der Vergangenheit, vor dem Hintergrund einer faszinierenden Zeit: Industrielle Revolution in England, politische Revolution in Frankreich, Auseinandersetzung zwischen westeuropäischer Aufklärung und deutschem Idealismus, Errichtung des napoleonischen Imperiums, seine Vernichtung durch die alten Staaten und die sich neu formierenden Nationen - die Agonie des 18. Jahrhunderts und die schwere Geburt einer neuen Zeit.
(Text vom Schutzumschlag übernommen)
Erzeugnisse: Reformen in Preußen
Autor/en: Franz Herre
Jahr/Jahre: 1757 - 1831 (-1972)
Verlag: Büchergilde Gutenberg, Frankfurt am Main, 1975
ISBN: 3 - 7632 - 1832 - 7
Seitenzahl: 413