Titel: Fever |
Schlagworte: Adoleszenz, Deportationen aus Frankreich in KZs, Eichmann, Kollaboration, Wannsee-Konferenz, Prozess gegen Maurice Papon, einen Funktionär des Kollaborations-Regimes |
Orte: Paris, Bordeaux, Berlin, Lublin, Minsk, Lemberg |
Namen: Hannah Arendt, Adolf Eichmann, Maurice Papon,
sonst nicht weiter bekannte jüdische Deportations-Opfer aus Frankreich |
Ereignisse: Zwei Abiturienten begehen in Paris um
das Jahr 2000 einen Mord ohne Motiv an einer jungen Frau. Während die beiden
Freunde erfolgreich die Prüfungen ablegen, beschäftigen sie sich mit H.
Arendt, mit der Person des führenden Nazi-Funktionärs Eichmann und der Wannsee-Konferenz,
und mit französischen Helfershelfern während der deutschen Besetzung des
Landes. Insbesondere werden sechs Fallgeschichten von jugendlichen Nazi-Opfern
aus dem Papon-Prozess 1998 erzählt, in denen Papon sich selbst als kleines
Rädchen darstellt, das nur seine Pflicht erfüllt hat. Bei ihren weiteren
Lektüren zu diesen Themen werden die Jungen immer aufgeregter, aber auch
ängstlicher, bis hin zu Alpträumen. Schließlich erkennen sie, dass ihr eigenes
Verbrechen nicht zu trennen ist von der Geschichte ihrer zwei Großväter,
die, der eine als Opfer, der andere als vermutlicher Täter, in den Holocaust
verwickelt waren. Beide Großväter schweigen jedoch über ihre Erlebnisse
und ihre damaligen Empfindungen. Dieses Schweigen belastet die Jungen außerordentlich.
Das Buch lässt offen, wie es mit den beiden nach dem Abitur weiter geht. Es gibt aber allgemein eine handlungsorientierte, positive Perspektive. Solange es Menschen gibt, die in schwierigen Umständen anderen helfen, hat das Leben einen Sinn. Jeder hat stets eine Möglichkeit zur Entscheidung zwischen Gut und Böse, meint die Autorin mit Hannah Arendt. |
Autor/en: Leslie Kaplan |
Jahr/Jahre: 1940 - 1999 |
Verlag: Berlinverlag, Berlin, 2006 |
ISBN: 3827006287 |
Empfohlen von: Reinhard Finck |