Titel: Ein Leben - Vier Mal Deutschland
Erinnerungen: Weimar, NS-Zeit. DDR, BRD

Schlagworte: Friedrich Wolff schaut im Vorwort zunächst kurz zurück in sein Berufsleben als Jurist, auf sein jetziges Leben, beschreibt seine Ängste und stellt dar, warum er das vorliegende Buch geschrieben hat.

Berlin im Geburtsjahr von Friedrich Wolff,
der kleine Friedrich mag besonders die Geschichte vom kleinen Mümmelmann von Hermann Löns,
die schlimme Zeit der Inflation nach der Ermordung Rathenaus,
das Kennenlernen der Eltern, die Großeltern,
weitere Verwandte,
so lebt die Familie Wolff (S. 19/20),
Friedrichs Schulzeit,
ab dem 30. Januar 1933 gilt Friedrich Wolff amtlicherseits als jüdischer Mischling ersten Grades,
die jüdischen Bekannten und Freunde der Eltern diskutieren die politische Lage,
Friedrichs Vater muss für zwei Wochen ins Gefägnis,
am 15. September 1935 wird das Gesetz "Zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre" unter dem Namen Nürnberger Gesetze erlassen,
Friedrichs Vater stirbt,
Lebensmittelkarten,
das schon von der Regierung Brüning eingeleitete Beschäftigungsprogramm trägt Früchte (S. 34),
"Asoziale" verschwinden von der Straße - wohin? (S. 34),
Friedrich und seine Freunde mögen Jazzmusik und Literatur aus der "Systemzeit",
der HJ-Dienst,
Friedrich wird getauft und konfirmiert!, (dazu auch S. 48),
Tanzstunde,
der Zweite Weltkrieg beginnt,
Friedrich hat im Jahr 1940 drei Tage wöchentlich Unterricht, die Unterrichtsstunde dauert 20 Minuten,
Arbeit in einer Tuchgroßhandlung und Berufsschule,
Friedrichs Stärken liegen im literarisch-sprachlichen, seine Schwächen im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich,
Friedrichs Arbeitseinsätze während der Kriegszeit,
Kapitulation in Stalingrad, Goebbels Aufruf zum "totalen Krieg",
die ukrainische OST-Arbeiterin Katja (S. 54),
die "Badoglios" (S. 54/55),
Deutschland ist immer stärker Luftangriffen ausgesetzt,
Kriegsende,
Trotzkist in der SBZ (politische Arbeit zusammen mit der Freundin Sonja),
Friedrich will Medizin studieren, doch schließlich entscheidet er sich für Jura,
das Überleben im Nachkriegswinter wird hart (S. 77/78),
das Leben unter der sowjetischen Militärverwaltung,
die Gestaltung der Politik in der SBZ,
Währungsreform,
...
das weitere Leben von Friedrich Wolff:
- in der SBZ
- in der DDR
- in der BRD

Abschließend stellt Wolff in einem sehr kurzen Rückblick dar, weshalb ihm die DDR das liebste der vier Deutschländer war.

Orte: Berlin, Lockwitz, ...
Namen: Friedrich Wolff (Autor), der Vater ist Orthopäde, die Mutter Johanne ist Hausfrau, Anna (Dienstmädchen), Onkel Alfred (Fleischermeister), Onkel Max (aus Langburkersdorf bei Pirna), der Zahnarzt Dr. Vogelsdorff (Vetter des Vaters), Sonja (Friedrichs Gefährtin und spätere erste Ehefrau, auch S. 74/75), ...
Ereignisse: Friedrich Wolff schildert sein Leben in der Weimarer Republik, der Nazizeit, der DDR und der BRD.
Als Sohn eines jüdischen Arztes und einer »arischen« Mutter in Berlin-Neukölln aufgewachsen, durfte er im »Dritten Reich« als »Halbjude« nicht studieren. Nach einer Lehre wurde er dienstverpflichtet und zu einer Munitionsfabrik »abgeordnet«. Das Kriegsende erlebte er in Berlin.
Dort studierte er an der späteren Humboldt-Universität Jura und wurde nach dem Examen alsbald Hilfsrichter, dann Seminarleiter an der Richterschule und schließlich Hauptreferent in der Abteilung Justiz des Berliner Magistrats. 1970 gab er aus persönlichen Gründen seine Funktionen in der DDR auf. Rechtsanwalt seit 1953, agierte er in stark beachteten Prozessen als Pflichtverteidiger von Kriegsverbrechern und von Beteiligten am 17. Juni. Ferner vertrat er den Leiter des Aufbau Verlags Walter Janka und nach der Wende Spitzenpolitiker der DDR wie Erich Honecker vor Gericht.

Mit der anschaulichen Schilderung seiner Erlebnisse in vier deutschen Staaten bietet Wolff erhellende Einblicke in die Geschichte des 20. Jahrhunderts.
(Text vom Buchrücken übernommen)
Autor/en: Friedrich Wolff
Jahr/Jahre: 1922 - 2011
Verlag: PapyRossa
ISBN-13: 978 - 3 - 89438 - 520 - 0
Seitenzahl: 248