Titel: Die tausend Tage der Anna Michailowna

Schlagworte: Der Führer hat beschlossen,
die Stadt Petersburg vom Erdboden zu vertilgen.
Weisung des Stabs der Kriegsmarine
vom 19. September 1941
(S. 7)

Die Bevölkerung hat Angst vor morgendlichen "Besuchern", die meist mit einem Kastenwagen vorfahren,
nach der langen Zeit der Dunkelheit strömen die Menschen gleichwohl durch die Straßen, um Licht und Wärme in sich aufzunehmen,
Anna erinnert sich an ihr Leben vor sechs Jahren,
die Produkte der Datscha halfen der Familie, die letzten beiden Winter trotz Lebensmittelknappheit zu überstehen,
Annas Vater, Schriftsteller von Beruf, wird durch Bevormundung von Komitees an der Veröffentlichung neuer Arbeiten gehindert, etwas Geld kann er nur mit einigen wenigen Übersetzungen verdienen,
das Haus der Schriftsteller an der Uliza Woinowa,
Albträume,
Erinnerungen an Annas verstorbene Mutter Wera,
Kolja fährt im Spätfrühling 1941 mit seiner großen Schwester Anna zur Datscha,
zu Besuch von Marina Petrowas Datscha,
der Jeschow-Terror,
Anna zeichnet gelegentlich Porträts,
die Geschichte über General Winter und General Hunger,
Krieg,
- mehrere Auszüge aus dem Tagebuch Michail Iljitsch Levins (Gerüchte und Tatsachen aus dem täglichen Leben der Leningrader im Krieg) -,
- weitere Tagebuchblätter -,
Panzerfallen werden ausgehoben, Verteidigungsanlagen am Bahnhof errichtet,
die ersten Getöteten liegen zerfetzt am Boden,
zu oft Kohlsuppe führt zu Durchfall,
die Frontlinie der Deutschen ist nahe,
wer sich über die Parteiparolen lustig macht, der kann am nächsten Tag verschwunden sein,
Mangelverwaltung von wenigen Lebensmitteln,
Marina Petrowna zieht zu Anna, ihrem Vater und Kolja,
Brandgeruch,
Alexej lernt Anna kennen,
Kinder werden evakuiert,
die Deutschen bombardieren die Bahnlinie nach Leningrad,
Bombermond,
Todeszone,
Leningrads Lebensmittelreserven brennen,
die Stadt Mga ist gefallen,
Teile Leningrads sind vermint,
wo erhält man eine Heizung für den Winter?,
womit soll sie bezahlt werden?,
womit kann man sie heizen?,
Versuch der Versorgung der Bevölkerung über eine Eisstraße,
teils undefinierbare Substanzen werden als Essen angeboten,
als Marina und Annas Vater sich kennen lernten,
"Die echten Ratten sind aufgegessen, die menschlichen laufen noch rum",
im Dezember steigt die Todesrate ...,
im Radio gibt es Tipps gegen die Kälte ...,
im Mai ...

Orte: Sowjetunion: Leningrad (St. Petersburg), eine Datscha außerhalb der Stadt, ...
Namen: Anna (arbeitet im Kindergarten, kümmert sich um ihren Vater Michail und ihren 5jährigen Bruder Kolja), die Kindergartenchefin Elizaweta Antonowna, Marina Petrowna Beresowskaja (Schauspielerin, jetzt vom Komitee für Künstlerische Angelegenheiten quasi mit Berufsverbor belegt), Annas Nachbarin Darja Alexandrowna mit Sohn Mitja, der Medizinstudent Andrej Michailowitsch Alexejew, Dimitrij Pawlow (wird aus Moskau eingeflogen, um die Versorgung Leningrads zu organisieren), Fedja und Sina (Nachbarn von Annas Familie), der Chirurg Pawel Nikolajewitsch (Andrejs Vorgesetzter in der Klinik), Generalleutnant Goworow (Artilleriespezialist, neuer Befehlshaber der Leningrad-Front), ...
Ereignisse: LENINGRAD, 1941. Die deutschen Truppen belagern die Stadt und der endlose russische Winter rückt unaufhaltsam näher.
Hunderttausende werden den nächsten Frühling nicht mehr erleben. In einer Zeit, da der Hunger so groß ist, dass man Leder und Tapeten auskocht, um Suppe daraus zu machen, und die Kälte so eisig, dass man die Toten nicht beerdigen kann, weil der Boden zu hart ist, schafft es die dreiundzwanzigjährige Anna mit einem unbeugsamen Willen, ihren Vater und den erst fünfjährigen Bruder Kolja am Leben zu erhalten. Unter dramatischen Umständen lernt sie den Arzt Andrej kennen, und vor dem Hintergund unendlich schwerer Wochen und Monate entspinnt sich eine zarte Liebesgeschichte ...
(Text von der Buchrückseite übernommen)
Autor/en: Helen Dunmore
Jahr/Jahre: Juni 1941 - Mai 1942
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN: 3 - 404 - 15373- 1
Seitenzahl: 414