Titel: Die sterbenden Europäer
Unterwegs zu den Sepharden von Sarajevo, Gottscheer Deutschen, Aebëreshe, Sorben und Aromunen

Schlagworte: Die Lagen der im Buch behandelten Gebiete sind auf einer Landkarte von Mittel- und Südeuropa am Buchende gekennzeichnet.

Inhalt
Die Letzten sein - Die Sepharden von Sarejevo 7
Finci erzählt von der Geschichte des Judentums in Sarajevo - bis auf den heutigen Tag
die Händlersprache lingua franca,
weitere Bezeichnungen für die lingua franca (S. 11),
Sepharden und Aschkenazim,
die Bewohner Sarajevos haben die Teilung ihrer Stadt in Ethnien nicht gewollt (S. 14/15),
Geschütze auf dem jüdischen Friedhof,
die Jüdische Gemeinde,
die "Haggadah" (S. 48),
1492 hat der spanische Kardinal Cisneros die Verbrennung jüdischer und arabischer Schriften in Granada angeordnet, genau 500 Jahre später haben serbische Gardisten die Nationalbibliothek in Sarajevo mit Phosphorbomben in Brand geschossen und dabei auch alte jüdische und muslimische Handschriften vernichtet (S. 39/40),
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im Zweiten Weltkrieg wurden die Juden Bosniens in das Konzentrationslager Jasenovac oder nach Deutschland deportiert (S. 32),
die serbo-kroatische Sprache im heutigen Bosnien (S. 46),
Tschetnik-Verbände (S. 33),
Tito und die Juden (S. 34)

Der Wald der Geschichte - In der Gottschee 51
Zur Geschichte dieses Siedlungsgebietes, die Bewohner, deren Sprache und Kultur; über viele Jahrhunderte mehrheitlich Deutsche und Österreicher,
Gottscheer als Wanderhändler unterwegs,
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Die Zeit von Civita - Bei den Arbëreshe in Kalabrien 97
Die Arbëreshe stammen vorwiegend aus Albanien,
sie sind während ihrer Arbeitsjahre fast ausschließlich
als Arbeitsemigranten weg von zuhause,
die Wahrheit über Skanderbeg,
die Arbëreshe unterscheiden sich in ihrer Einstellung zum Leben total von den Albanern, die in den letzten Jahrzehnten nach Italien gekommen sind,
die Arbëreshe sind Katholiken, haben aber Eigenheiten, die ansonsten von den Glaubensführern abgelehnt werden,
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Die Slawen von nebenan - Sorbische Reise durch Deutschland 143
Die slawischen Sorben haben trotz vielfacher Anreize, Drohungen, Verbote und Bestrafungen ihre Kuktur und Sprache über Jahrhunderte verteidigt,
ein sorbischer Friedhof,
jeder Sorbe hat zwei Familiennamen, einen sorbischen und einen deutschen,
der Osterritt gehört für die Sorben zum unerlässlichen Brauchtum, auch "Vogelhochzeit" und "Hahnrupfen" werden noch zelebriert,
für das Sorbische gibt es zwei schriftsprachliche Fassungen,
das Gebiet der Sorben, vorwiegend Heidelandschaft und Braunkohleabbaugebiet,
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Die verschwundene Nation - Unter den Aromunen Mazedoniens 183
Was man über die Aromunen in alten Büchern finden kann,
weitere Bezeichnung für die Aromunen (S. 189),
wie es den Aromunen im 20. Jahrhundert unter den verschiedenen Herrschaften auf dem Balkan ergangen ist S. 190/191),
der 20. Mai ist Nationalfeiertag bei den Aromunen (S. 197),
von Nizepole aus sind allein in den sechziger Jahren 250 Familien nach Australien ausgewandert
die Revolutionäre von Krusevo kämpften 1903 für eine Republik gleichberechtigter Nationalitäten !!! (S. 218),
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Dank und Bibliographie 232

Orte: Sarajevo (von den Juden auch als Klein-Jerusalem bezeichnet), Kruscica (das im Zweiten Weltkrieg einzige Konzentrationslager in Bosnien, S. 31/32), ..
Gottschee/Kocevje: Rajndol, Unterfliegendorf, Verdreng, Mösel, Pöllandl/Polanje, ..
Kalabrien: Civita, Lungro, San Cosmo Albanese, ..
Budisyn/Bautzen, Ralbicy/Ralbitz, Rosenthal, Cottbus, Kamenz, ..
Skoplje, Moschopolis, Stip, Bitola (das historische Monastir), Nizepole, Krusevo, Moloviste (S. 223-226), ..
Namen: Jakob Finci (Sepharde aus Sarajevo), dessen Gegenspieler David Kamhi (Professor für Violine in Sarajevo), Moshe Albahari (pensionierter Oberst der jugoslawischen Luftwaffe), dessen Neffe David Albahari (Schriftsteller), Mehmed Alicehajic (ein pensionierter Deutschprofessor, S. 29-34), Dr. Levy (Chronist der bosnischen Sepharden), der Literaturwissenschaftler Muhamed Nezirovic, S. 48/49),
Johann Weichard Valvasor (hat zu seiner Lebenszeit kulturelle, geographische und weitere Aspekte seiner Lebensumgebung schriftlich festgehalten), Augustin Gril, dessen Schwester Maritza, Maride Tscherne, ..
Karmell Kandreva (Autodidakt, Förderer der Sprache der Arbëreshen), Professor Altimari (sitzt mittlerweile auf dem Lehrstuhl für albanische Sprache und Literatur), ..
der Priester Alojs Andricki und der Lehrer Pawol Nedo (wurden von den Nationalsozialisten verfolgt), die Dichterin Róza Domascyna, Kito Lorenc (sorbisch-deutscher Schriftsteller, Lyriker und Übersetzer), ..
Constantin T. Belimace (früherer Dichter der Aromunen), Mitko Naumovski/Mitko Guda, der Wiener Professor Max Demeter Peyfuss (hat wissenschaftlich über die Aromunen gearbeitet), Karabatak ("Fremdenführer"), der Maler Nikola Martin, Dina Cuvata (Schriftsteller, Übersetzer, Leiter der aromunischen Radiostation des mazedonischen Rundfunks, Vorsitzender der Union vlachischer Kulturvereine), ..
Ereignisse: Karl-Markus Gauß, dessen Aufmerksamkeit seit langem den randständigen Nationalitäten gilt, ist in den vergangenen Jahren immer wieder aufgebrochen zu jenen kleinen Völkern, denen Europa seine Vielfalt an Kultur verdankt.
Seine Reisebilder verbinden Naturbeschreibung, Stadtporträt, Exkurs in unbekanntes Gelände der Kulturgeschichte, politische Skizze und Erzählungen von unverwechselbaren Menschen zu einer wunderbaren Form von Literatur.
(Text vom Buchrücken übernommen)
Autor/en: Karl-Markus Gauß
Jahr/Jahre: 1999 - 2000 (in die Geschichte schauend)
Verlag: dtv (4. Auflage, 2009)
ISBN-13: 978 - 3 - 423 - 30854 - 0
Seitenzahl: 235