Titel: Die Liebknechts
Karl und Sophie
Politik und Familie
Grundlagenbuch
- Eine starke Geschichtsquelle! -

Schlagworte:
Anmerkung
: Teile des Buches treffen voll auch auf unsere Zeit zu!

Die Inhaltsangabe lässt wesentliche Punkte aus Liebknechts Leben erahnen.
In einem Vorwort kommen Personen aus Karl Liebknechts Umfeld zu Wort. Sie charakterisieren Liebknecht aus ihrer jeweiligen Blickrichtung.

Annelies Laschitzkas (Autorin) Interesse für Karl Liebknecht wurde vor mehr als 40 Jahren (vor Schreiben des vorliegenden Buches) geweckt, als sie den Auftrag erhielt, das Fragment einer Liebknecht-Biografie über die Jahre 1914 bis 1916 aus dem Nachlass Erich Weinerts für den Druck vorzubereiten (S. 9).
1960 kommt die Autorin zum ersten Mal mit Familienmitgliedern Karl Liebknechts in Kontakt.
Laschitzka erwähnt, dass sie teilweise eine andere Sichtweise auf Karl Liebknecht hat, als z. B. Helmut Trotnow oder Heinz Wohlgemuth.

Eigenschaften, die Karl Liebknecht von seinen Mitmenschen zugesprochen werden,

der Vater Wilhelm Liebknecht ist Mitbegründer der deutschen Sozialdemokratie und langjähriger Freund von Karl Marx und Friedrich Engels,
Wilhelm und Sohn Karl Liebknecht im Vergleich ihrer Eigenschaften (S. 14/15),
mehr zu den Familien und Vorfahren der Familien Liebknecht und Reh (S. 15-22),
der Familienzusammenhalt in der Familie Liebknecht ist auch in schweren Zeiten sehr stark!,

das ehemalige Jagdschloss Hubertusburg,

1863 hat Lasalle den Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein (ADAV) und
1869 haben August Bebel und Wilhelm Liebknecht die Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP) gegründet,

Karl Liebknechts schulischer und
universitärer Werdegang, am Ende steht der promovierte Jurist,

schon in einer seiner ersten politischen Reden kritisiert er den Militarismus (hier: die Entsendung deutscher und weiterer europäischer Truppen nach China),

auch Misstände in der Militärgerichtsbarkeit (S. 72/73) führt Liebknecht auf das Militärsystem, den Militarismus, zurück,

das Dreiständewahlrecht,
Karl Liebknecht wird für die Sozialdemokraten ins Berliner Stadtparlament, in den preußischen Landtag und in den Reichstag gewählt,

gegen Karl Liebknecht werden mehrere Ehrengerichtsverfahren geführt,

die Kriegsjustiz raubt ihm schließlich 1916 die bürgerlichen Ehrenrechte wegen "Landes- und Kriegsverrats",

Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg (auch S. 79),
Clara Zetkin (setzt sich auch insbersondere für Frauenrechte ein)

Liebknecht kommt mit russischen Studenten und Flüchtlingen in Kontakt, deckt auf, dass preußische Behörden und Spitzel mit dem zaristischen System zusammen arbeiten,
Liebknecht setzt sich vergebens dafür ein, dass ausländische polizeiliche Spitzel im Deutschen Reich verboten werden, S. 90),

1906 lernt Liebknecht die Studentin Sophia Borissowna Ryss kennen ..,

Rosa Luxemburg 1900 auf dem Internationalen Sozialistenkongress in Paris: Sie fordert mehr Einsatz für den Völkerfrieden und die Bekämpfung des Militarismus (S. 103),

das neue Flottengesetz von 1900 und die Denkschrift des Generals v. Schlieffen (S. 109),

die preußische Vereinsgesetzgebung von 1850 verbietet jungen Arbeitern und Angestellten die Mitgliedschaft in politischen Vereinen (S. 112),
Liebknecht unterstützt Arbeiterjugendvereine,

in Wien wird ein Büro der "Internationalen Verbindung der sozialistischen Jugendorganisationen" eingerichtet,

gegen Kapitalismus und Militarismus (S. 115/116),

Liebknecht kandidiert für Wahlen im "Kaiserwahlkreis" (auch S. 125),

wegen der Herausgabe seiner Broschüre "Militarismus und Antimilitarismus" wird Liebknecht des Hochverrats angeklagt (S. 129 ff),

auch in der Sozialdemokratie hat Liebknecht starke Gegner/Feinde: Gustav Noske, Friedrich Ebert, Eduard David, ..(S: 199),

Festungshaft,

Liebknecht setzt sich für die Trennung von Staat und Kirche ein (S. 170),

Liebknecht in den USA - seine Eindrücke und Gedanken,

im Parlament ..,

Aufrüstung, die internationale Rüstungsindustrie (S. 200 - 211),

Liebknecht reist ins Ausland und gibt Impulse für Europa,

gegen Krieg und Verderben (Kriegstreiberei, der Erste Weltkrieg beginnt),

wie Karl Liebknecht die ersten eineinhalb Kriegsjahre erlebt,
auch wird er als Armierungssoldat eingezogen,

Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht bilden die Spartakusgruppe, aus der im November 1918 der Spartakusbund hervorgeht,

dann Gefängnis, Militärarrestanstalt, Gerichtsverfahren (auch S. 314/315), Verurteilung zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus wegen "versuchten Kriegsverrats",
in zweiter Istanz vor dem Oberkriegsgericht sogar ein noch höheres und umfangreicheres Strafmaß (S. 319),

im Zuchthaus Luckau,

sehr aufschlussreich sind Liebknechts Ansichten zur Politik Deutschlands im Hinblick auf die Ukraine (S. 347),

im Zuchthaus Luckau beschäftigt sich Liebknecht erneut mit dem Thema: "Die Bewegungsgesetze der gesellschaftlichen Entwicklung" (S. 353 ff),

auch die politischen, gesellschaftlichen Vorgänge um die Revolution - und Liebknechts Rolle dabei - werden ausführlich im Buch dargestellt,
Karl Liebknecht schließt in seinem Freiheits- und Demokratieverständnis Minderheitengewaltherrschaft und Terror aus!
Er schreibt in Notizen, der Krieg werde unmöglich die Kriegsursache aus der Welt schaffen, "d. h.. die Konkurrenz der imperialistischen Systeme (Komplexe!) um die Naturschätze, die Arbeitskräfte, die Absatzmärkte der Erde" (S. 401),

Wagnis und tragisches Ende
- hier wird noch einmal die verhängnisvolle Macht und Wirkung von Medien(beeinflussung) aufschlussreich dargestellt!


Im Buch finden wir viele schwarz-weiß Fotos, die in Beziehung zu Karl Liebknecht stehen.

Im Anhang finden wir:
- eine Danksagung
- Abkürzungen
- Siglen
- Anmerkungen
- Bildnachweis
Personenregister (mit Seitenzuordnung/en)

Orte: Viele Orte in Mitteleuropa, Schwerpunkte sind Berlin und, Leipzig, die Festung Glatz, Zuchthaus Luckau, ...
USA: New York, San Francisco, ...
Namen: Die Eltern Wilhelm und Natalie (geb. Reh), Karls ältere Schwestern Alice und Gertrud, Karls älterer Bruder Theodor, Karls jüngere Brüder Otto, Wilhelm und Curt, Karl Liebknecht, seine erste Frau Julia Paradies, die Kinder Wilhelm (Helmi), Robert (Bob) und Vera, Karls spätere Freundin Sophie Ryss (noch später seine zweite Ehefrau) - mehr Angaben zur Familie Liebknecht auf den Seiten 15 bis 17 - Erich Weinert, ... (Alle Personen sind im am Buchende befindlichen Personenregister zu finden)
Ereignisse: Karl Liebknecht, 1871 als zweiter Sohn von Wilhelm Liebknecht, dem Mitbegründer der Sozialdemokratie, geboren, ging erst nach langem Zögern in die Politik. »Ich kenne kein Rätsel als mich selbst«, vertraute er 1906 seiner jungen Geliebten Sophie Ryss an.
Beide heirateten nach dem plötzlichen Tod seiner ersten Frau Julia, die drei Kinder zur Welt gebracht hatte. Ihre kurze Ehe war überschattet von Liebknechts rastlosem Engagement als Rechtsanwalt und Abgeordneter. Der revolutionäre Sozialist ließ sich mit Landes- und Hochverratsprozessen nicht zum Schweigen bringen. »Die Bande haßt mich in den Tod« - diese Worte schrieb er kurz nach dem Hochverratsprozess, in dem er 1907 zu Festungshaft verurteilt worden war. Sie lesen sich heute wie Vorzeichen ...

Annelies Laschitza lässt Karl und Sophie Liebknecht erstmals für ein großes Publikum lebendig werden. Die Interpretation seiner Schriften und die Porträts seiner Eltern, Kinder und Geschwister, Mitstreiter und Widersacher in Partei und Parlament, Justiz und Militär werfen ein neues Licht auf Schlüsselereignisse von der Gründung bis zum Zusammenbruch des Wilhelminischen Reichs.
(Text - bei kurzer Auslassung - vom Buchbeginn übernommen)
Autor/en: Annelies Laschitzka
Jahr/Jahre: etwa 1850 - 1964
Verlag: aufbau
ISBN-13: 978 - 3 - 7466 - 2491 - 4
Seitenzahl: 511