Titel: Der Hammer will gehandhabt sein
Sieben Geschichten und eine halbe sowie einige Zeichnungen
Auch Grundlagenbuch

Schlagworte: Das Buch ist zwar einfach geschrieben, um die Geschichten aber zu verstehen, sollte man doch Vorwissen über die Deutsche Geschichte ab etwa 1913 haben.
Umgekehrt wäre ein Vorgehen denkbar, sich bestimmte Punkte aus einer Geschichte auszusuchen, um sich dazu weiteres Wissen anzueignen.

Die Weimarer Republik,
Inflation,
Dawesplan,
das Dritte Reich,
persönliche Abrechnungen,
die Rassengesetze im Dritten Reich,
Entnazifizierung,
Trümmerziegel und Wiederaufbau,
persönliche Abrechnungen,
die Keramischen Werke Burgdorf,
die Geschichte des Bauern Heinrich Graumann ist auch die Geschichte seines Dorfes, ja aller Dörfer, aller Bauern,
der Kriegerverein Klebbow,
Soldatentum wider Pazifismus,
die dörflichen Standesbegriffe vom Gutsbesitzer bis zum Tagelöhner,
FDJ, LPG,
die Fremdenlegion,

Wohnungsknappheit nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges,
die Geschichte einer adligen Näherin (Standesunterschiede sind im Schwinden),
Aristokraten - Junker - Proletarier,
Maschinen-Ausleih-Stationen,
Vereinigungen der gegenseitigen Bauernhilfe,
Straßennamenwechsel im Zeichen politischer Veränderungen,
ein unverständliches Urteil westdeutscher Gerichte in Sachen Massenmord, ...

Orte: Ostdeutschland nach dem Ende des 2. Weltkrieges:
Burgdorf, Klebbow,
Heiligendamm (.. "das war früher mal das Bad der Großkopfeten ..."),
Magdeburg,
aus Fürstenhagen wird Bärwalde,
ein Ort an der Ostsee, ...
Namen: Der ehemalige Lehrer Behnke, der Landwirt Heinrich Graumann und seine Kinder Ludwig (Landwirt), Friedrich (Soldat), Marie und Brigitte, der Junglehrer Knoop, Landräte, der Landarbeiter Jürgen Bienert,
die Gemahlin und die Tochter des im Krieg getöteten Generals Falkenberg,
der Amtsgerichtrat Dr. Theo Bär mit Ehefrau und Sohn Wolf-Dieter,
der Pastor Seidelbast, der Gutsverwalter Krawunke, der Lehrer Buchholz, Bürgermeister Bertha,
Der "Drögebeen" genannte Studienrat Stockfisch,
der Baurat a.D. Friedrich W. Wankelmann,
ein alter Landarzt und sein Fahrer, der Autor des Buches, ...
Ereignisse: Der Autor bringt in dem Buch "einige Geschichte von Menschen, die aus dem mit ihrer Beihilfe geschaffenen politischen und seelischen Dschungel den Weg ins Freie und Helle fanden und nützliche Glieder des neuen Deutschland (Anm.: hier: Ostdeutschland/ DDR) wurden...."

Ein Lehrer, der während des Dritten Reiches Parteimitglied war, muss sich im neuen System eine andere Arbeit suchen. Er wird schließlich in der Keramikbranche erfolgreich.

Ein kluger und bodenständiger, alter Landwirt, trauert noch der Kaiserzeit nach. - Wir erfahren Dinge aus der Kaiserzeit, der Weimarer Republik und auch vom Dritten Reich. -
Sein Vater hatte es verstanden, seinen Sohn Heinrich bei einer Eliteeinheit unterzubringen.Doch im Zweiten Weltkrieg musste er in einer "normalen" Einheit Dienst tun.
Das neue System nach 1945 ist dem alten Mann fremd und suspekt. Doch allmählich verändert er seine Haltung. ...

Eine Frau sitzt auf einer Parkbank in Heiligendamm und erinnert sich, beginnend im Jahr 1915.
Besonders denkt sie an die letzten Jahre. Früher hatte die Familie, der Vater war General, alle Annehmlichkeiten des täglichen Lebens. Jetzt muss sich die junge Frau mit ihrer Mutter, welcher der Umschwung in die neue Zeit kaum gelingt, eingeengt leben. Doch sie, die Tochter, die beide mit Näharbeiten über Wasser gehalten hat, hat inzwischen eine zufriedenstellende Arbeit gefunden...

Die Geschichte handelt von einem adoptierten Jungen, der es in der Nazizeit schwer hatte, weil der Nachname "Bär" der Stiefeltern stark judenverdächtig schien.
Er muss die Schule verlassen. Er möchte Mitglied einer Jugendorganisation werden, doch man lässt ihn nicht, obwohl er blonde Haare hat. Er sucht nach seiner Mutter, die eine Adlige gewesen sein soll. Das würde sein Ansehen erhöhen. ...
Ein Landgut wird durch seinen Aufenthalt nachhaltig belebt ...
In der Neuzeit erinnert er sich daran, dass sein Vater ein Russe gewesen sein soll. ...

Die nächste Geschichte handelt von einem Studienrat und seiner Frau. Dieser Mann scheint so grau zu sein, dass die sich ändernden Zeiten wie Regentropfen an einer Wachsschicht von ihm abtropfen.

Auch der Baurat a.D. Friedrich Wilhelm Wankelmann kann sich an bessere Zeiten erinnern. Er lebt mit Tochter und deren Sohn in einem Zimmer.
Die Wohnungsknappheit beruht nicht nur auf der Zerstörung vieler Gebäude im Krieg, sondern auch durch das Hinzukommen viele sogenannter Umsiedler aus den ehmaligen deutschen Ostgebieten.
Im Haus wohnen noch mehrere Mietparteien. Für alle stehen im Haus nur eine Toilette und ein Badezimmer zur Verfügung. Der Baurat ist stolzer Besitzer von zwei Unterhosen. Essen gibt es fast nur auf Lebensmittelmarken, viele andere Dinge nur mit Bezugsscheinen. Als der Baurat a.D. ein anscheinend herrenloses Brikett auf der Straße erblickt, streitet sein Inneres zwischen Fortsetzung der bisherigen Aufrichtigkeit und dem Wunsch nach durch das Brikett erzielte Wärme und Kochkraft.
Ein Mitbewohner holt den Baurat a.D. aus seiner Lethargie...

Der Fahrer eines alten Arztes rettet unter eigentlich unmöglichen Umständen Kinder von einer von Wasser umtosten Klippe. Er aber überlebt nicht.
Wir erfahren mehr über die Vergangenheit des Lebensretters und des alten Arztes.
Der Lebensretter, ein anscheinend normaler Mann und Familienvater, war im Krieg ein ....
Autor/en: Ehm Welk
Jahr/Jahre: 1946 - 1957 (Rückbezug bis etwa 1913)
Verlag: Volk und Welt (1958)
ISBN: - ohne -


Die Heiden von Kummerow
Die Lebensuhr des Gottlieb Grambauer