Titel: Die blaue Galeere

Schlagworte: Zeit der Inquisition und Reformation in Europa, mittelalterliches Leben in Genua, Malerschicksal, Seekriege gegen die Türken im Mittelmeer

Orte: Antwerpen, Genua, Neapel,
weitere Orte am Mittelmeer
Namen: Jan Massys (Sohn des berühmten flämischen Malers Quentin Massys - 1466-1530), Roland de Lattre (sein Freund, Musiker, nannte sich später Orlando di Lasso), Andrea Doria (einst Freibeuter, Admiral des Kaisers, Herrscher von Genua), Pietro Longhi (Bediensteter des Fürsten Doria), Ser Girolamo (italienischer Schiffbauer), Dragut (Grieche, Führer der osmanischen Flotte), Flora Gelosi (Schauspielerin, heimliche Geliebte von Massys), Kaiser Karl V., ...
Ereignisse: Der holländische Maler Jan Massys wird von der Inquisition auf Lebenszeit aus seiner Heimatstadt Antwerpen verbannt.
Er hinterlässt Frau und Kinder, flüchtet durch Europa und gelangt schließlich in die Stadt Genua. Hier lebt er völlig verarmt und einsam, bis er eines Tages den Auftrag erhält, ein Portrait des "Principe" Andrea Doria zu malen. Im Laufe der vielen Sitzungen lernt Massys Doria in langen Gesprächen zunehmend besser kennen. Er wird gut für seine Arbeit bezahlt und kann sein Leben in den Gassen Genuas fristen, wo er u.a. Roland de Lattre, einen Musiker, kennen lernt, mit dem er sich anfreundet. Eines Tages lernt er die junge Schauspielerin Flora Gelosi kennen und verliebt sich in sie. Diese heimliche Liebe wird ihn den Rest seines Lebens beeinflussen. Während seiner sechs Jahre in Genua wird Massys zum "Schlachtenmaler" des Admirals ernannt und begleitet ihn und dessen Flotte auf den letzten Seezügen gegen den türkischen Korsaren Dragut. Dieser bedroht die Küsten und Schiffe der Christen im Mittelmeer. Massys macht auf diese Weise Bekanntschaft mit dem harten Leben auf Galeeren, den Grausamkeiten des Krieges, den Urgewalten des Meeres, aber auch den Besonderheiten des damaligen Schiffbaus. Er vervollkommnet seine Maltechnik und malt u. a. ein hervorragendes Portrait des Admirals Andrea Doria.
Nach sechs Jahren in den Diensten Dorias wird Massys mit dessen Unterstützung begnadigt und darf in seine Heimat zu seiner Familie zurückkehren. Doch die innere Heimkehr gelingt ihm nicht.
Im Jahre 1574 setzt er schließlich seinem Leben ein Ende.
Erzeugnisse: Portraits, Landschaftsbilder, Bilder von Seeschlachten, Schiffe
Autor/en: Henning Boëtius
Jahr/Jahre: ca. 1550 - 1574
Verlag: btb, Goldmann
ISBN: 3 - 442 - 75100 - 4
Empfohlen von: G. Wulf


Phoenix aus Asche