Titel: Barbara von Tisenhusen

Schlagworte: Das Ordensland Livland im XVI. Jahrhundert:
Priester sprechen meist die fremden Sprachen Latein oder Deutsch, jedoch selten die Sprache des Volkes,
Gebote sind oft mit deutschen Buchstaben in der Bauernsprache geschrieben,
es gibt den katholischen, aber zunehmend auch den protestantischen Glauben,
ein Bauernsohn soll helfen, den katholischen Glauben in Livland zu retten,
Leibeigenschaft,
Verliebte, besonders aus zwei Herrschaftsbereichen, benötigen zur Heirat die Zustimmung ihrer Herren,
das Wackenfest,
der 1543 gefasste "Bernauer (Pärnuer) Beschluss",
die Familienehre der Adligen,
die Moskowiter stehen an der Grenze, ...

In einem Nachwort finden wir Hintergrundwissen zum vorliegenden Roman und zur angegebenen Zeit.

Orte: DDR:Weimar (Stadt von Goethe, Schiller, Herder, Wieland, Liszt, Richard Strauß und Cranach),
Estland: Dorpat, Ringen, Randen, Puchja, Kongota
Namen: Eine Mitarbeiterin bei Frauenzeitschriften in Estland und deren Tochter Mari-Liis, Christiane Mannke (Museumsmitarbeiterin), die Malerin Ilse Eulitz, der 1944 umgebrachte Maler Ludwig Kurz, ...

Johann von Tödwen (Schlossherr von Ringen), dessen verwaiste Nichte Barbara von Tisenhusen, deren Bruder Jürgen von Tisenhusen mit Ehefrau Catharina, Pfarrer Mattias, Anna von Tödwen (Tante von Barbara), der alte Kirchen-Jöru, Gotthard von Tisenhusen (Herr von Kongota), der Schreiber Franz Bonnius, Ritter Kuno von Eberhardt (Neffe der Tisenhusens aus Kongota), ein Bauernjunge und seine Familie
Ereignisse: Rahmenhandlung: Eine Estin kommt mit ihrer Tochter nach Weimar, um zu einigen geschichtlichen Größen Interessantes in Museen zu erfahren.
Dabei lernt sie eine alte Museumsmitarbeiterin und eine Malerin kennen. Erstere hat ein altes estnisches Schriftstück aus dem 16. Jahrhundert aufgetan. Dies müsste jedoch in die deutsche Sprache übersetzt werden.
Die Estin übernimmt den Part.

Der Inhalt der Schrift wird uns in Romanform übermittelt.
Es geht um das Leben der Barbara von Tisenhausen, die zur Endzeit des Ordensrittertums in Livland gelebt hat.
Die junge Barbara hat als Mitglied des Adels viele Möglichkeiten und Rechte. Doch ihre Freiheit endet da, wo sie gegen rigide Regelungen verstößt, die sich die Ordensritter zum Erhalt ihrer Macht und damit zum Selbsterhalt gegeben haben.
Die zum Teil auch grausige Unterdrückung des Volkes spiegelt sich im Leben der zweiten Leitfigur des Romans. Dies ist ein Bauernsohn, der von einem katholischen Pfarrer zum "Hilfspfarrer" erzogen wird. Er steht zwischen zwei Welten, der des Adels und der des einfachen Volkes.
...

In diesem Buch wird eine weniger glorreiche Seite des Ordensrittertums aufgezeigt, von dem wir doch in der Schule gelernt haben, dass die Ordensritter Kultur und Christentum in diesen Landstrich gebracht haben.
Zur angegebenen Zeit beginnt auch dort der Streit zwischen katholischer und der neuen protestantischen Religion.
Autor/en: Maimu Berg
Jahr/Jahre: 1987 und etwa 1553
Verlag: DIPA
ISBN: 3 - 7638 - 0192 - 8