Titel: Am Tage danach
Grundlagenbuch
Zeitnahe Niederschrift

Schlagworte: Das Vorwort besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil ist ist vom Autor ein halbes Jahr nach Kriegsbeginn geschrieben. Der zweite Teil müsste eigentlich Nachwort heißen, da die Ausführungen des Autors im Mai 1945 enden.

Das Listenwahlsystem (S. 24),
die hart angegriffenen Politiker Braun und Severing haben sich in ihrer Amtszeit nicht bereichert (S.25),
der Autor trifft die Aussage, dass Radikalismus im Terror enden muss (S. 29),
im April 1925 wird Hindenburg zum ersten Mal zum Reichspräsidenten gewählt,
die Dawes-Abstimmung (S. 31),
der englische Bergarbeiterstreik eröffnet der deutschen Wirtschaft einen kräftigen, doch nur kurzzeitigen Aufschwung (S. 35/36),
1930 wird Brüning zum Kanzler berufen,
ein großer Teil der Wirtschaftsführer ist rein opportunisisch-geschäftlich eingestellt (S. 36),
der Bankenkrach vom 13. Juli 1931 (S. 37),
Notverordnungen (auch S. 38),
nach schweren Auseinandersetzungen in der deutschnationalen Reichstagsfraktion scheiden aus: Graf Westarp, Mumm, Paul Baecker, Graef-Anklam, v. Lindeiner, Treviranus und ein Dutzend andere (S. 41),
Landwirtschaftskrise, insbesondere im deutschen Osten,
das "Hilfswerk der Landwirtschaft" (S. 46),
die Bodengare - künstlicher Dünger (S.47),
auf S. 48 äußert der Autor in einem Satz den Ausspruch: "Deutschland, dies Volk ohne Raum",
Inflation,
Industrie und Außenhandel befinden sich in einer Krise,
fünf Millionen Arbeiter liegen auf der Straße,
rigorose Sparmaßnahmen,
die "Harzburger Front" (S. 65),
die Reparationszahlungen stehen vor ihrem Ende (S.69), Hindenburg unterschreibt keine Notverordnung mehr (S. 73),
die Industrie investiert Millionen bei Hitler, um so ein Gegengewicht gegen die Gewerkschaften zu bilden (S. 74),
Steuergutscheine (S. 78),
Papen als Hitlers Schrittmacher (S. 78/79),
...

Orte: Vorwiegend Orte in Deutschland, Schöningen (langzeitiger Wohnort des Autors), Gebiete/Orte, die vom Zweiten Weltkrieg betroffen sind ...
Namen: Der Großgrundbesitzer Hans Schlange-Schöningen (der Autor des Buches), dessen Freund Passarge, Helfferich, Hugenberg (führende Mitglieder der Deutschnationalen Partei), der Ministerpräsident Braun, Reichspräsident Hindenburg, Doebrich (Vorsitzender der Landvolkfraktion), der frühere Polizeihauptmann Stennes (S. 42), der Justizminister Joel, der Ernährungsminister Schiele, der Reichsarbeiterminister Dr. Steigerwald, Graf Kalckreuth (erster Präsident des Reichslandbundes), Staatssekretär Abegg (Chef der preußischen Polizei, von Schleicher (Offizier, Staatssekretär, Reichswehrminister, Reichskanzler), Hugenberg (leitet den einflussreichen Hugenberg-Konzern, seit 1928 Vorsitzender der Deutschnationalen Volkspartei, ein halbes Jahr Minister unter Hitler), Oberfohren (Fraktionsvorsitzender der DNVP), ...
Ereignisse: Der Autor meint, Historiker werden sich bei der Aufarbeitung des Aufstiegs von Hitler wundern, mit welchen primitiven Mitteln es ihm gelang, sich an die Spitze des Staates zu setzen.
Der Autor ist Großgrundbesitzer in Pommern. Er macht sich Gedanken zum poltischen Geschehen nach dem Ende des Ersten Weltkriegs. Und er fragt sich, welche Ursachen vorlagen, dass das deutsche Volk mit dem Geschenk der Selbstregierung nicht umgehen konnte.

Nun berichtet der Autor von seinem politischen und beruflichen Werdegang, ausgehend vom Jahr 1920. Er wird für die Deutschnationale Partei zuerst in den Preußischen Landtag, später als pommerscher Spitzenkandidat auch in den Reichstag gewählt.
Im Oktober 1931 wird Hans Schlange-Schöningen unter Brüning zum Ostkommissar (gleichwertig mit einem vollberechtigten Reichsminister) ernannt. Hier ergreift er mit einem neu aufgestellten Arbeitsteam sofort die Initiative. Dessen Arbeit wird von den Gegnern mit dem Schlachtruf "Agrarbolschewismus" diskreditiert. Dies sind diejenigen, denen gehlfen werden soll. Die vermeintlichen Gegner unterstützen die neuen Initiativen.
Im Juni 1932 tritt Schlange-Schöningen von seinem Ministerposten zurück.

Anschließend schildert der Autor die Ereignisse, die zum Aufstieg Hitlers zum Reichskanzler führen. Als Hitler den Kanzlerposten inne hat, beruhigt er. Die Presse werde ihre Freiheit behalten, die Länder sollten in ihrer Gerechtsamen nicht geschmälert werden (S. 85).
Doch es kommt anders ...

Am 30. Juni 1934 geht Hitler in München gegen alle vor, von denen er meint, sie könnten ihm gefährlich werden (S. 91).
Widerstand erhebt sich nicht!
Er errichtet die "Arbeitsfront" durch Ley. Das Geld hierzu nimmt er von den gestohlenen Arbeitergroschen des Gewerkschaftsvermögens (S. 99). Judenplünderung und Menschenvernichtung folgen (S. 100).
Durch "freiwillige Spenden" wird der größte Teil des Volkes abgezockt (S. 101). Durch die Einrichtung von "Kraft durch Freude" sollen der Bevölkerung die freiheitlichen und finanziellen Einschränkungen verklärt werden.

Nun schildert der Autor, auf welche Weise Europa und weite Teile der Welt langsam auf den Krieg zusteuern. Mit der Saarland-Abstimmung und der Rheinlandbesetzung geht es los, mit dem Polenfeldzug beginnt der offene Krieg.
Schlange-Schöningen greift sich einige Kriegsdaten heraus, bestimmt dabei die Lage an den Fronten und im "Inland" und charakterisiert einige Personen. Er führt zwei Dokumente der Kirche auf, die eindeutige Aussagen machen. 1. "Telegramm des Geistlichen Vertrauensrats der Deutschen Evangelischen Kirche an den Führer" und
2. Ein Auszug aus der "Predigt des Bischofs von Graf Galen" (S. 149-152).
...
Am 12. Mai schreibt Schlange-Schöningen zum letzten Mal seine Erfahrungen, Beobachtungen und Gedanken in Schöningen weiter. Dann muss auch er aus seiner Heimat fliehen.
Autor/en: Hans Schlange-Schöningen
Jahr/Jahre: 1920 - 1945
Verlag: Bei Hammerich & Lesser in Hamburg, 1946
ISBN: - ohne -
Seitenzahl: 206