Titel: Als die Uhren stehnblieben

Schlagworte: Die Brefa GmbH, später: Brefa AG,
eisiger Winter in Breslau,
Andreas Münch desertiert,
die (unsichtbare) Zeitungsfrau,
Lautsprecher in der Stadt,
russische Panzer sind bis Militsch und Trebnitz vorgedrungen,
Breslau wird zur Festung erklärt,
Kinder und Frauen werden aufgefordert, die Stadt zu verlassen,
früher: Freikors in Oberschlesien,
die Armee Wlassow,
immer wieder ist im Buch die Rede von tickenden Uhren,
die Sirenen heulen,
Barrikadenbau,
Volkssturm,
Flüchtlinge aus dem Osten der Stadt, aus Zimpel, Bischofswalde, Carlowitz, Scheitnig und Leerbeutel durchziehen die Stadt,
der zweite Bürgermeister der Stadt, Dr. Spielhagen, wird von einem Kommando erschossen,
UK-Stellung,
alle Jungen vom Zehnten, alle Mädchen vom zwölften Lebensjahr an sind arbeitsverpflichtet,
...

Im Buch gibt es eine Dreier-Beziehung.
Die Handlung driftet später auseinander. Die meisten der handelnden Personen bleiben bis zum Ende Breslaus in der Stadt, einige versuchen dem Inferno zu entkommen.
Bei allen diesen Personen zeigt der Autor rückschauend auch deren Lebensweg bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt auf. Empfindungen werden durch die Art der Sprache besonders deutlich.
Je näher die feindliche Armee kommt, desto unsicherer wird das Leben auch von innen, nicht nur wegen Bomben und Tieffliegern, sondern auch wegen der zunehmenden Unberechenbarkeit des dahinsiechenden Systems.

Orte: Breslau, ...
Namen: Andreas Münch, Jutta Gerlich, Jonas (Sohn der beiden), Joachim Brandenburg (Juttas Geliebter), der Ingenieur Friedrich Theodor Brandenburger (Joachims Vater), Maria Elsässer, Karl Elsässer (Marias Vater, der Sohn Alfred, Major Hillmann (hat Macht über die Zuteilung des knappen Benzins), Gauleiter Hanke, der noch über dem SD stehende Leutnant Herbert Neukühn, ...
Ereignisse: Werner Steinberg (Verfasser des Heine-Romans „Der Tag ist in die Nacht verliebt") ist einer von denen, die Zeugen wurden des apokalyptischen Untergangs ihrer Heimatstadt Breslau. Er zeichnet in der gespenstischen Szenerie der großen Stadt an der Oder die unterschiedlichsten Schicksale. In solchen infernalischen Zeiten, im Zusammenbruch aller menschlichen Werte, kommt es zu seltsamen Verbindungen wie der des Fabrikantensohnes Brandenburger mit der Arbeiterfrau Jutta Münch, zu grotesken Ehen wie der des Nazimajors Hillmann mit der Hure Elsässer, zu erzwungenen Freundschaften wie der des Deserteurs Münch mit dem Geliebten seiner Frau... Ein Buch voll hell-wacher Gegenwärtigkeit der letzten Tage einer Stadt, stark wie ein historisches Dokument. Wer es liest, erlebt viele erschütternde Bilder von gewissenerregender Kraft.
(Text dem Buchumschlag entnommen)
Autor/en: Werner Steinberg
Jahr/Jahre: (1938 -) 1945
Verlag: Mitteldeutscher Verlag - Halle (Saale), 1963
ISBN: - ohne -
Seitenzahl: 459